Die nichtexsudative Pharyngitis mit intermittierendem Fieber
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In der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde stellen sich häufig Patienten mit einer Pharyngitis und hohem Fieber vor. Dieses bekannte Krankheitsbild kann aber auch auf eine systemische Erkrankung hinweisen und erfordert differenzialdiagnostisches Denken.
Falldarstellung Anamnese Wir berichten über den Fall eines 24jährigen Patienten, der sich initial mit einer katarrhalischen, stark schmerzhaften Pharyngitis und Fieber bis 40 °C vorstellte. Eine Lymphadenitis zeigte sich nicht. Zum Erkrankungsbeginn habe er aus völliger Gesundheit plötzlich starke Halsschmerzen und Fieber entwickelt. Unter der Verdachtsdiagnose einer viralen Pharyngitis mit Superinfektion wurde zunächst symptomatisch mit NSAID („non-steroidal anti-inflammatory drugs“) und einer kalkulierten Antibiose (Clindamycin) behandelt. Im Verlauf kam es jedoch zu einem makulopapulösen nichtjuckenden und veränderlichen Exanthem mit Betonung der Extremitäten sowie zu Schwellungen und Arthralgien der Gelenke (Hand-, Knie- und Fußgelenke). Das Fieber, bis
A. S. Büchel · M. Jungehülsing Ernst-von-Bergmann-Klinikum, Potsdam, Deutschland
Die nichtexsudative Pharyngitis mit intermittierendem Fieber zu 40 °C, persistierte für 6 Wochen und zeigte nur mäßiges Ansprechen auf eine antipyretische Therapie.
auch noch erhöhte Granulozyten (0,82) und erniedrigte Lymphozyten (0,13).
Serologie Klinische Befunde Es imponierte zunächst eine nichtexsudative Pharyngitis (. Abb. 1) ohne Lymphadenitis mit Fieber bis zu 40 °C. Am 8. Tag nach Krankheitsbeginn kam ein makulopapulöses Exanthem hinzu (. Abb. 2a,b), welches schnell veränderlich und nichtjuckend an den Extremitäten und dem Rumpf imponierte. Zusätzlich zu dem Exanthem zeigten sich Arthralgien und Schwellungen der Hand-, Knie- und Fußgelenke.
Die Infektionsserologie für die lymphotropen Erreger (CMV, EBV, HSV, VZV), für Cocksackie-, Parvo-, Adeno-, Influenza- und Parainfluenzaviren, HIV1 + 2, Hepatitis A, B, C, Röteln sowie für Salmonellen, Listerien und Borrelien zeigte sich negativ bzw. eine durchgemachte Infektion (CMV, EBV, VZV, Röteln, Adenoviren, Influenza/Parainfluenza) im Sinne einer Seronarbe an. Die ANA-Antikör-
Mikrobiologie und Laborparameter Im Abstrich des Pharynx zeigte sich normale Mundschleimhautflora. Die Leukozyten waren auf 18,2 Gpt/l und der CRP auf 118 mg/l erhöht. Zudem war die Erhöhung der Transaminasen (ALAT 1,2 μmol/s*l), der AP (alkalischen Phosphatase) 2,42 μmol/s*l, von Ferritin 491 μg/l und der LDH auf 4,18 μmol/s*l sichtbar. Im Differenzialblutbild zeigten sich außer den erhöhten Leukozyten Abb. 1 8 Nichtexsudative Pharyngitis
Abb. 2 8 a Makulopapulöses, flüchtiges Exanthem, nichtjuckend an Rumpf (a) und Extremitäten (b) HNO
Bild und Fall per waren schwach positiv, der Titer lag bei 1:100. Aufgrund des fehlenden Erregernachweises, der Laborkonstellation mit Hyperferritinämie, massiver CRP-Erhöhung und Leukozytose sowie des typischen, schnell wechselnden Exanthems wurde in Zusammenschau der Befunde die Diagnose eines adulten Morbus Still gestellt.
Therapie und Verlauf Bei fehlendem Erregernachweis wurde d
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