Die wirtschaftliche Basis des Wahlerfolgs regionaler Parteien in Spanien

  • PDF / 625,099 Bytes
  • 23 Pages / 439.37 x 666.142 pts Page_size
  • 96 Downloads / 201 Views

DOWNLOAD

REPORT


ie wirtschaftliche Basis des Wahlerfolgs regionaler Parteien in Spanien Pascal König

Zusammenfassung:  Der Aufsatz nimmt das subnationale Abschneiden regionaler Parteien in Abhängigkeit der Wirtschaftslage am Beispiel Spanien in den Blick. Die zentrale These lautet, dass regionale Parteien allgemein von wirtschaftlichen Verschlechterungen systematisch profitieren. Die Analyse regionaler Parlamentswahlen von 1980 bis 2012 ergibt, dass eine Bewegung der Wählerschaft hin zu regionalen Parteien in einer Region insgesamt dann stattfindet, wenn sich die Lage der Wirtschaft verschlechtert. Allerdings hängt dies davon ab, ob sich zum Zeitpunkt der Wahl eine regionale Partei in der regionalen Regierung befindet. Zudem tritt dieser bedingte Zusammenhang erst in der Periode nach der Harmonisierung der Kompetenzen der Autonomen Gemeinschaften auf einem höheren Niveau in der Mitte der 1990er Jahre verlässlich auf. Schlüsselwörter:  Regionale Parteien · Spanien · Economic Voting · Kollektive Identität

The Economic Foundations of Spanish Regional Parties’ Electoral Success Abstract:  This paper studies the relationship between the economic situation and sub-national election results of regional parties in the Spanish Autonomous Communities. It is hypothesized that regional parties systematically benefit from economic downturns. Based on the analysis of data on the elections to Spanish regional parliaments from 1980 to 2012, it is shown that there is tendency for regional parties to gain vote shares in a region when the economy worsens. However, this depends on whether a regional party holds office in the regional government at the time of the election. In addition, this conditional relationship only occurred reliably after the Autonomous Communities’ regional authority had been harmonized at a higher level in the mid-1990s. Keywords:  Regional parties · Spain · Economic voting · Collective identity

Online publiziert: 29.10.2013 © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Elektronisches zusätzliches Material  Die Online-Version dieses Artikels (doi: 10.1007/s12286-013-0162-9) enthält zusätzliches Material, welches für autorisierte Benutzer zugänglich ist. P. König () Seminar für Wissenschaftliche Politik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Werthmannstraße 12, 79098 Freiburg, Deutschland E-Mail: [email protected]

228

P. König

1 Einleitung Die Forschung zum Economic Voting schaut auf Jahrzehnte intensiver wie extensiver Untersuchung des Zusammenhangs wirtschaftlicher Dynamiken und dem Abschneiden von (Regierungs-)Parteien zurück. Von Interesse ist allerdings vornehmlich das Abschneiden der Regierungs- und Oppositionsparteien auf der nationalen Ebene, während die subnationale Ebene vergleichsweise wenig beleuchtet wird (z. B. Jerome und Jerome-Speziari 2000; Lago Peñas und Lago Peñas 2005; León 2012a, 2012b; Queralt 2012; Riba und Díaz 2002). Dies gilt auch für Publikationen während der im Jahr 2008 beginnenden Wirtschafts- und Finanzkrise (z. B. Anderson und Hecht 2012; Hellwig 2012; Lewis-Beck und Nadeau 2011;