Editorial

  • PDF / 163,802 Bytes
  • 3 Pages / 439.37 x 666.142 pts Page_size
  • 58 Downloads / 151 Views

DOWNLOAD

REPORT


Editorial Ferdinand Eder · Stefan Brauckmann-Sajkiewicz · Georg Krammer · Angelika Paseka

© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Das späte Erscheinen von Heft 2/2020 hängt damit zusammen, dass durch die Begleitfolgen des Coronavirus viele Ablaufprozesse beeinträchtigt wurden, obwohl die behandelten Themen überwiegend vor Auftreten der Pandemie beforscht wurden und sich auf ein traditionell funktionierendes Schul- und Bildungssystem beziehen. Die Beiträge thematisieren die Schüler*innen als Akteure im Unterricht, Aspekte der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen sowie die Koordinierung der pädagogischen Arbeit an Ganztagsschulen durch „Ganztagskoordinator*innen“. Mit dem Beitrag von Sarah Forster-Heinzer, Arvid Nagel, Horst Biedermann und Roland Reichenbach (Impression Management im Unterricht: Über die Entwicklung eines Instruments zur Erfassung von Selbstpräsentationstaktiken der Lernenden) wird der Blick auf ein Forschungsdesiderat gelenkt, das innerhalb der Bildungsforschung im Gegensatz zur Sozialpsychologie bislang allenfalls punktuell behandelt worden ist, dem Impression Management. Hierzu zählen Handlungsweisen, unter Zuhilfenahme derer Personen sich in ein bestimmtes, meist positives Licht rücken möchten. Bezogen auf den Bildungsbereich wird gefragt, ob vor dem Hintergrund von subjektiven Leistungsbeurteilungen ein Impression Management einen positiven Einfluss auf die Beurteilung der Schüler*innen durch die Lehrpersonen ausüben kann. Basierend auf einer Stichprobe von Gymnasiast*innen aus Österreich (n = 201) F. Eder () Fachbereich Erziehungswissenschaft, Paris Lodron Universität, Salzburg, Österreich E-Mail: [email protected] S. Brauckmann-Sajkiewicz Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung, Alpen-Adria-Universität, Klagenfurt, Österreich G. Krammer Institut für Praxislehre und Praxisforschung, Pädagogische Hochschule Steiermark, Graz, Österreich A. Paseka Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland

K

F. Eder et al.

weist das neu entwickelte Instrument zur Erfassung von Impression Management zufriedenstellende Werte hinsichtlich seiner Konstruktvalidität auf. Schüler*innen, die möchten, dass ihre Lehrperson ein positives Bild von ihnen hat, erzielen höhere Werte innerhalb ausgewählter Aspekte des Impression Managements. Sarah-Larissa Hecker, Stephanie Falkenstern, Svenja Lemmrich und Timo Ehmke greifen in ihrem Beitrag das „Verbalisierungsdilemma bei der Erfassung situationsspezifischer Fähigkeiten von Lehrkräften am Beispiel der Domäne Deutsch als Zweitsprache“ auf. Es wird damit eine Voraussetzung für die Messung von situationsspezifischen Fähigkeiten kritisch hinterfragt, nämlich, dass die kompetente wissensbasierte Wahrnehmung einer Situation und die entsprechende kompetente Handlung angemessen verbalisiert werden können. Die quantitativen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die präzise Wahrnehmung der Unterrichtssituationen nur zum Teil mit den genannten Handlungsoptionen zusammenhing. Die qualitativen Ergebnisse