Erfolgsfaktor starke Unternehmenskultur

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Erfolgsfaktor starke Unternehmenskultur Kulturtransformation bei der Gesundheit Nordhessen  In der privaten Wirtschaft ist die proaktive Weiterentwicklung der eigenen Unternehmenskultur eher die Regel als die Ausnahme. Organisationen der Gesundheitsbranche betrachten Kulturentwicklungsprozesse hingegen häufig als nicht erfolgsentscheidend. Jedoch ist insbesondere in Branchen mit hohen Arbeitsbelastungen und ansteigendem Fachkräftemangel der Zusammenhalt und gemeinsame „Kitt“ einer Organisation – die geteilte Unternehmenskultur – unverzichtbar.    Sandra Berenbold, Birgit Dilchert, Jan-Oliver Backes, Beate Sippel

ZUSAMMENFASSUNG Eine starke Unternehmenskultur, welche auf einem soliden Wertesystem und der Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit fußt, ist nicht einfach eine „Beruhigungspille“ für überlastete Beschäftigte. Sie schafft nicht nur menschliche, sondern auch ökonomische Vorteile – auch in der Gesundheitsbranche. In Gesundheitsunternehmen zeigen sich diese Vorteile dadurch, dass sowohl die Leistungsfähigkeit steigt als auch das menschliche Zusammensein und Wohlbefinden in der Organisation deutlich verbessert wird. Schlüsselwörter: Kulturtransformation, Kultur, Unternehmenskultur, Werte, Gesundheit Nordhessen, Arbeitgeberattraktivität

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us Sicht des Unternehmens, fördert eine starke Unternehmenskultur die Attraktivität als Arbeitgeber. Der Umgang im täglichen Miteinander wird neben bekannten Hygienefaktoren wie Gehalt und Sozialleistungen zunehmend zum wichtigen Differenzierungsmerkmal (Glassdoor 2019). Aufgrund der am Arbeitsplatz verbrachten Lebenszeit, wird es für Beschäftigte immer wichtiger, diese Zeit als positiv wahrzunehmen. Zusätzlich wirken die guten Formen der Zusammenarbeit auch nach außen und ziehen qualifizierte Bewerber an. Darüber hinaus wirkt der gemeinsame „Kitt“ durch eine starke Unternehmenskultur als „Potential-aktivierer“ (Berenbold & Backes 2019). In Unternehmen, in welchen es ein geteiltes Verständnis zum Unternehmenssinn und der Art der Zusammenarbeit gibt, ziehen Beschäftigte unabhängig von Berufsgruppen und Positionen an einem

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Strang. Dies steigert die kollektive Leistungsfähigkeit – alle Beschäftigten arbeiten auf gemeinsame Ziele hin und möchten in ihrer täglichen Arbeit sicherstellen, dass das bestmögliche Ergebnis erreicht wird (Bruch & Vogel 2011). Eine starke Unternehmenskultur ist ebenfalls ein Belastungspuffer beim Arbeiten am Limit. Auslastungsengpässe werden zwar nicht aufgelöst, die Belastungsfähigkeit der Einzelnen wird aber gestärkt. In Zeiten hoher Belastung stellt eine gemeinsame Kultur sicher, dass die Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeit erkennbar bleibt und emotionale Erschöpfung verhindert wird (Berenbold & Backes 2019). Auch in unsicheren Zeiten stützt eine starke Unternehmenskultur die Belegschaft. Die Stabilität eines kulturellen Wertegerüsts gibt Richtung und Kontinuität und hilft, herausfordernde Momente gemeinsam zu meistern. Die strategische Weiterentwicklung der Unternehmenskultur muss also auch in der Gesundheitsbranche vom „nice-to-have“ zum „must-hav