Fixateure externe zur Behandlung der intrapartalen Symphysensprengung
- PDF / 720,367 Bytes
- 5 Pages / 595 x 792 pts Page_size
- 8 Downloads / 211 Views
M. Müller · F. Greve · M. Zyskowski · M. Wurm · P. Biberthaler · C. Kirchhoff Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
© Der/die Autor(en) 2020 Redaktion W. Mutschler, München H. Polzer, München B. Ockert, München
Fixateure externe zur Behandlung der intrapartalen Symphysensprengung Fallbericht und Diskussion
Ligamentäre Verletzungen des Beckens treten am häufigsten nach Hochrasanztraumata wie Verkehrsunfällen und klassischerweise bei verunfallten Motorradfahrern auf. Mütterliche Geburtstraumata des vorderen Beckenrings im Sinne einer vollständig dislozierten Symphyse werden dem Unfallchirurgen nur selten vorgestellt. Gründe sind die seltene Inzidenz sowie die weitverbreitete konservative Therapie insbesondere bei geringfügigen Dislokationen. Im vorliegenden Fall wurde eine Therapie mittels Fixateure externe angewandt, wie sie bei hochenergetischen Verletzungen „state of the art“ ist.
Falldarstellung Anamnese Eine 30-jährige Patientin stellte sich 2 Tage nach der Geburt ihres Kinders in unserer Klinik mit Beschwerden im Bereich des Beckens vor. Unmittelbar nach der Geburt habe sie Schmerzen sowie eine subjektive Instabilität im Bereich des vorderen Beckenringes verspürt. Gehen und Stehen waren nicht mehr möglich. Im Liegen bestand eine Unfähigkeit zur Elevation des Beines von der Unterlage. Die Geburt in der 40 + 2 Schwangerschaftswoche (SSW) aus vorderer Hinterhauptslage wurde durch die Patientin und die behandelnden Gynäkologen als regelrecht beschrieben. Die Patientin
berichtet über forcierte Lagerungstechniken mit passiver Flexion und Abduktion beider Beine im Hüftgelenk, wodurch die Austreibung erleichtert werden sollte. Die beschriebene Technik entspricht dem McRoberts-Manöver, welches ursprünglich für die verbesserte Kindesentwicklung bei Schulterdystokie beschrieben wurde [4]. Es handelte sich um das zweite Kind der Frau. Das Geburtsgewicht lag bei 3820 g, bei einem Kopfumfang von 36,0 cm und einer Länge von 52,0 cm. Das Kind zeigte im Verlauf eine regelrechte Entwicklung. Ein Geburtstrauma seitens des Kindes lag nicht vor. Bei initialem Verdacht auf eine neurologische Pathologie aufgrund einer klinischen Hüftbeugerschwäche war die Patientin primär den Kollegen der Neurochirurgie vorgestellt worden. Nach Abschluss der bildgebenden Maßnahmen und Diagnosestellung erfolgte die konsiliarische Vorstellung der Patientin in unserer Notaufnahme.
Befund In unserer klinischen Erstuntersuchung war die Diagnose der Symphysensprengung aus derMRT-Bildgebung bereits bekannt. Auf die gängige Stabilitätsprüfung des Beckenringes mit Kompression der beiden Beckenschaufeln über den Spinae iliacae anteriores superiores wurde daher verzichtet. Es zeigte sich ein regelrechter inspektorischer Befund ohne wesentliche Schwellung oder Hämatome. Die Patientin war nur transfermobil, Aufstehen und Gehen waren nicht möglich. Peripher-
neurologisch zeigte sich ein unauffälliger Befund. Sensibilität wurde allseits regelrecht angegeben. Auch motorisch lage
Data Loading...