Fortschritte in der Osteoporosetherapie
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A. Trubrich, C. Bittighofer, H. Resch1
Fortschritte in der Osteoporosetherapie Vielfältige Behandlungsmöglichkeiten verbessern auch die Compliance.
Durch die große Vielfalt an unterschiedlichen Wirkansätzen, haben die oralen Bisphosphonate in den letzten Jahren ihre bisherige Monopolstellung verloren. Weitere Therapiemöglichkeiten sind Knochenanabolika, wie die pulsatil verabreichten Parathormon-Präparate, die mit den größten Knochenzuwächsen einhergehen. Bislang unterschätzte Optionen sind Strontiumranelat, das in gewissen Patientengruppen beeindruckende Resultate erzielt, und selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERMs), deren Weiterentwicklung noch nicht abzusehen ist und uns zusätzlich mit erwünschten Nebeneffekten, wie etwa der Reduktion des Mamma-Karzinom Risikos, bereichern. In der neuen Substanzgruppe der Biologika zeigt Denosumab bisher revolutionäre, gut steuerbare Wirkansätze. Als Basis jeglicher Osteoporosemedikation gilt die Substitution mit Kalzium und Vitamin D die aktuell wieder einmal bezüglich Risk/Benefit heiß diskutiert wird.
*@KYHTLTMC5HS@LHMŮ# Vorraussetzung jeder Osteoporosetherapie ist eine Co-Medikation mit Kalzium und Vitamin D. Eigene Studien zeigen, dass in Österreich die durchschnittlich zugeführte Kalziummenge 500–600 mg beträgt. Eigene Untersuchungen zeigen bei fast 85 Prozent der Patienten mit frischer Wirbelkörperfraktur und Kyphoplastie Vitamin D-Werte unter 10ng/ml und somit ein Vitamin D-Defizit (Abb. 1). 1
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Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Wien
1/2011
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Bei der Behandlung der Osteoporose können wir mittlerweile auf eine breite Palette zugelassener Substanzen mit evidenzbasierter Anti-Fraktur-Wirksamkeit zurückgreifen und dadurch den Therapiekomfort unserer Patienten besser berücksichtigen. Gerade die Anzahl neuer Bisphosphonat-Derivate hat zuletzt durch eine einmal jährliche Applikation Ihren Gipfelpunkt erreicht und die Compliance der Patienten sichtlich verbessert.
Osteoporose geht an die Substanz. Mittlerweile gibt es aber eine breite Palette zugelassener Präparate zur Behandlung des Knochenschwundes.
Neben einer generellen, aber altersabhängigen, Vitamin D-Supplementierung von 800–1200 IE Vitamin D3 täglich sollten bei vor allem institutionalisierten Personen oder anderen Risikogruppen mit manifestem Vitamin D-Defizit täglich 2000 IE Vitamin D3 verabreicht werden. Vitamin D ermöglicht eine Steigerung der transintestinalen Kalziumabsorption und reguliert eine Reihe anderer physiologischer Funktionen wie den Blutdruck, das Immunsystem sowie die Entstehung autoimmunologischer, chronisch entzündlicher und maligner Erkrankungen. Metaanalysen zu randomisiert kontrollierten Studien in Be© Springer-Verlag
zug auf Hüftfrakturen und anderen nichtvertebralen Frakturen zeigen in vielen Fällen Dosis abhängige Effekte einer Vitamin D/Kalzium – Supplementation. Durch die Gabe von mindestens 800 lU Vitamin D kann eine statistisch signifikante Reduktion von anderen, nicht vertebralen und auch Hüft-Frakturen gezeigt werden.
Goldstandar
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