Fortschritte in der Nutzfahrzeugtechnik
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FORTSCHRITTE IN DER NUTZFAHRZEUGTECHNIK Der Druck auf die Nutzfahrzeugindustrie wächst weiter. Kostendruck bei den Flottenbetreibern und Emissionsgrenzwerte, die immer mehr technischen Aufwand erfordern, wollen nicht so recht zusammenpassen. Zur Lösung der Zielkonflikte sind Innovationen erforderlich, die über bisherige Ideen hinausgehen.
Die Signale auf den Nutzfahrzeugmärkten sind widersprüchlich. Als Folge des kontinuierlich zunehmenden Güterverkehrs erwarten die OEMs Wachstum. Doch im wettbewerbsintensiven Transportgewerbe muss mit jedem Cent gerechnet werden. Der Anschaffungspreis neuer Lkw steht dabei ebenso im Fokus wie die Total Costs of Ownership, sprich die Vollkosten pro Kilometer Laufleistung. Doch gerade die konnten in den letzten Jahren nicht wesentlich gesenkt werden. Fortschritte bei der Verbrauchsreduzierung wurden regelmäßig durch Maßnahmen zur Emissionsreduzierung aufgezehrt. Gleichzeitig stiegen durch die Abgasreinigungstechniken Aufwand und Kosten. Zum Gegensteuern gibt es zahlreiche Ansatzpunkte. Effektive Fertigungsprozesse zum Beispiel. Auch wenn die Stückzahlen vergleichsweise geringer sind als bei Pkw, können auch Nutzfahrzeughersteller durch den Einkauf kompletter Systeme bei Zulieferern Zeit und Kosten sparen. Die Zulieferer selbst stehen dabei vor einem Dilemma. So mussten sich die ZF-Ingenieure bei der Entwicklung ihres neuen Getriebesystems Traxon für schwere Nutzfahrzeuge mit Fragen auseinandersetzen, die weit über Verzahnungstechnik und Steuerungsstrategien hinausgehen. Dabei galt es als selbstverständlich, aktuelle Produktanforderungen wie weniger Kraftstoffverbrauch und Geräuschabstrahlung, höhere Zuverlässigkeit und Lebensdauer, mehr Funktionalität und Komfort sowie die Einhaltung sämtlicher Gesetzesvorgaben zu berücksichtigen.
Gleichzeitig musste das Produkt aber auch für die kaum abschätzbaren Rahmenbedingungen in der zweiten Hälfte des Produktlebenszyklus vorbereitet sein. Weitgehend offen ist in diesem Zusammenhang beispielsweise, welche juristischen Auflagen zur Begrenzung der CO2- und Geräuschemissionen von Nutzfahrzeugen in eineinhalb Jahrzehnten gelten oder wie sich die Kraftstoffpreise langfristig entwickeln. Außerdem wird vom Gesetzgeber abhängen, welche technischen Konzepte für Lkw am wirtschaftlichsten sind. Inwieweit die Erfindung neuer Marktsegmente langfristig hilfreich ist, bleibt abzuwarten. Ein gutes halbes Jahr nach der Präsentation auf der letztjährigen IAA sind die Verkaufszahlen des neuen Mercedes-Benz Antos noch nicht repräsentativ. Unser Interviewpartner Dr. Christian Wiehen, Technikchef beim Zulieferer Wabco, fordert einstweilen eine Rückbesinnung auf grundlegende Ingenieurtugenden. Dazu zählt die Auseinandersetzung mit Themen, die in der Vergangenheit eher vernachlässigt blieben, der Aerodynamik von Nutzfahrzeugen zum Beispiel. Aerodynamikmaßnahmen versprechen laut Wiehen ein hohes Potenzial, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: nämlich die Betriebskosten und die CO2-Emissionen gleichermaßen zu reduzieren. Schließlich macht der Luftwiderstand
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