Gute Arbeit - eine Frage der Generation?

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Gute Arbeit – eine Frage der Generation? Spezifische Anforderungsprofile beachten  Welche Erwartungen bzw. Anforderungen haben junge Pflegefachkräfte an ihren zukünftigen Arbeitgeber? In Zeiten hoher Personalfluktuation und fehlendem Nachwuchs steht das Personalmanagement eines Krankenhauses in besonderem Maße vor Herausforderungen bei der Akquisition, Motivation und Retention von jungen Pflegefachkräften.    Sabrina Reimold, Thomas Knappich

ZUSAMMENFASSUNG Für die junge Generation von Arbeitnehmern stehen die Verfolgung von persönlichen Zielen und die Erfüllung ihrer momentanen Bedürfnisse an erster Stelle. Sie fordern von ihrem Arbeitgeber einen sicheren Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten, gute Bezahlung, Investitionen in Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und eine gute Work-Life-Balance. Die Generationen Y und Z haben ein zunehmendes Maß an Erwartungen und Anforderungen, was die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit anbelangt. Daher ist es Aufgabe des Personalmanagements, die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte an deren Bedürfnisse anzupassen, um einen attraktiven Arbeitsplatz anbieten zu können. Das Ziel ist, dem Fachkräftemangel im eigenen Unternehmen entgegenwirken und die Existenz des Krankenhauses in Zukunft gewährleisten. Schlüsselwörter: Anforderungsprofil, Recruiting, Pflegeausbildung, Personalmanagement

D

er Personalmangel in der Pflege ist, nicht erst seit der Corona-Krise, ein vieldiskutiertes und teilweise emotional debattiertes gesellschaftsrelevantes Problem. Es ist allerdings kein neuzeitliches Phänomen. Bereits Ende der 1980er-Jahre fanden in der Bundesrepublik Deutschland erste Demonstrationen statt, um auf den vorherrschenden Pflegenotstand aufmerksam zu machen (Hackmann 2011, S. 500). Seit 1991 lässt sich eine wellenförmige Personalsituation in den Krankenhäusern verzeichnen. 2017 waren insgesamt 328.327 Vollkräfte im Jahresdurchschnitt (V.i.J.) in der stationären Krankenhauspflege in Deutschland beschäftigt (Bundesamt für Statistik 2018, S. 51). Beispiel BadenWürttemberg: Hier waren 1991 38.112 V.i.J. beschäftigt, 2018 hingegen 39.064. Im Rahmen dieser fast drei Jahrzehnte unterlag die PFLEGE  Zeitschrift  1-2.2021 / 74

Statistik mehreren Schwankungen. Auffällig war das Jahr 1995, in dem das Maximum von 41.126 V.i.J. erreicht wurde. Im Gegensatz dazu, lag das Minimum im Jahre 2010 mit 35.292 V.i.J. (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2020).

Unterschiedliche Generationen in der Pflege Im Handlungsfeld der Pflege lassen sich vier Generationen identifizieren, mit unterschiedlichen Merkmalen und Wertevorstellungen. Daraus resultieren den Lebensphasen entsprechende Bedürfnisse (Landau 2015). Aufgrund des Fachkräftemangels sind die Kliniken zunehmend an einer Professionalisierung ihres Personalmarketings interessiert, und die Personalverantwortlichen versuchen, die Rekrutierung, Bindung und Weiterqualifizierung für Arbeitnehmer zu optimieren. Das Personalmarketing ist nur erfolgreich, wenn die Bedürfnisse und Motivation von potenziellen Mitarbeitern – und die Merkmale und Werte, welche die