Eine Frage des Preises

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REPORT


Epilepsie

Eine Frage des Preises

Was sich durch eine Kombinationstherapie erreichen lässt

Das Oromukosalspray Sativex® wird zur Symptomverbesserung bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Spastik aufgrund von Multipler Sklerose, die nicht angemessen auf eine andere antispastische Arzneimitteltherapie angesprochen haben, eingesetzt. Der aktuelle neue Erstattungsbetrag als Resultat des Schiedsverfahrens im Rahmen des AMNOG spiegele weder den Innovationscharakter noch den therapeutischen Gewinn für schwer erkrankte Patienten wider, so der Geschäftsführer der Almirall Hermal GmbH, Farid Taha. „Zudem deckt er nicht einmal annähernd die Finanzierung des Produktes. Wir werden aber alle Optionen und weiteren Schritte prüfen, denn wir glauben an Deutschland als relevanten Markt für Arzneimittelinnovationen.“

Ein Großteil aller Epilepsiepatienten wird durch eine Monotherapie nicht anfallsfrei. Eine Kombinationsbehandlung könne insbesondere bei schwierigen Epilepsieformen dazu beitragen, die Anfallskontrolle zu verbessern, berichtete Professor Andreas Schulze-Bonhage vom Universitätsklinikum Freiburg. Durch die Ausnutzung günstiger pharmakokinetischer Eigenschaften und supraadditiver Wirkungen verschiedener Antikonvulsiva könne eine Add-on-Therapie mit modernen Wirkstoffen wie Lacosamid (Vimpat®) die Anfallskontrolle erheblich verbessern. Die Substanz weise ein günstiges Verträglichkeitsprofil auf und zeige keine relevanten Interaktionen mit anderen Medikamenten, einschließlich anderer Antiepileptika und oraler Kontrazeptiva. Die gepoolten Daten der drei Zulassungsstudien bei insgesamt 1.308 Patienten mit fokalen Anfällen zeigen, dass sowohl Wirksamkeit als auch Verträglichkeit von Lacosamid deutlich verbessert werden können, wenn die Substanz mit Nicht-Natriumkanal-Blockern kombi-

niert wird. Aber auch zu klassischen Natriumkanal-Blockern kann Lacosamid hinzugegeben werden. Dann sei es aber sinnvoll, die Dosis der Komedikation zu reduzieren, um die „drug-load“ zu verringern, riet Dr. Stefan Stodieck vom Ev. Krankenhaus Alsterdorf in Hamburg. Die Interimsdaten der prospektiven Beobachtungsstudie VITOBA („Vimpat Added to One Baseline AED“) bestätigen, dass die Add-on-Therapie mit Lacosamid auch unter den Bedingungen des Praxisalltags effektiv und gut verträglich ist. Nach sechs Monaten wurde die Anfallsfrequenz bei drei Viertel der Patienten um ≥ 50 % reduziert; 43,4 % wurden anfallsfrei. Wenn die Substanz in Kombination zur ersten Monotherapie verabreicht wurde, erreichten sogar 67 % der Patienten Anfallsfreiheit. Abdol A. Ameri, freier Medizinjournalist

Presse-Round-Table „Zukunft der Epilepsietherapie: Welchen Beitrag leistet Lacosamid zum Fortschritt?“ München, 26.1.2013, München Veranstalter UCB Pharma

Phytopharmaka

Günstiges Interaktionsprofil Phytopharmaka gelten als sicher und verträglich. Ein Review untersuchte nun mögliche Interaktionen von sechs Pflanzenextrakten mit dem Cytochrom-P450System. Bei ihnen waren solche Wechselwirkungen eher selten. Ausgewertet wurden insgesamt 66 pharmakokinetische Studien