Heinze, Anna-Sophie. 2020. Strategien gegen Rechtspopulismus? Der Umgang mit der AfD in Landesparlamenten
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Heinze, Anna-Sophie. 2020. Strategien gegen Rechtspopulismus? Der Umgang mit der AfD in Landesparlamenten Baden-Baden: Nomos-Verlag. 296 S., ISBN: 978-3-8487-6738-0, 59,00 C Armin Pfahl-Traughber
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Wie soll man mit rechtspopulistischen Parteien im Parlament umgehen? Diese Frage stellen sich die etablierten Parteien. Wie gingen die etablierten Parteien mit rechtspopulistischen Parteien im Parlament um? Diese Frage stellt sich Anna-Sophie Heinze. Die Politikwissenschaftlerin wurde mit einer entsprechenden Arbeit 2019 an der Friedrich Schiller-Universität in Jena promoviert, die Buchausgabe erschien 2020 unter dem Titel „Strategien gegen Rechtspopulismus? Der Umgang mit der AfD in Landesparlamenten“. Die gewählte Formulierung lässt bereits einige Einschränkungen erkennen: Es geht um die AfD und nicht um die rechtspopulistischen Parteien. Es geht auch nicht um alle Parlamente, sondern um Landesparlamente, genau sind es dann vier. Insofern hat man es mit Fallstudien zu tun. Und die Autorin fragt zutreffend, ob man hier von „Strategien“ sprechen kann, zumindest darauf bezogen, wie die etablierten Parteien mit dem Phänomen umgehen. Wie sich das für eine Dissertation gehört, geht es zunächst um „Erkenntnisinteresse und Forschungsfrage“, was indessen eher knapp auf gerade einmal eineinhalb Seiten geschieht (S. 13 f.). Als Hauptfragestellung wird formuliert, „wie die Parteien in den Landtagen mit dem neuen Herausforderer umgegangen sind und welche Ursachen dem zugrunde liegen“ (S. 13). Dem schließen sich einige Unterfragen an, die aber wohl mehr als Beispiele dienen, denn für eine Systematik sprechen sollen (S. 13 f.). Danach wird die Relevanz der Thematik begründet, sie ergibt sich auch durch die schlichte Präsenz der AfD im Bundestag und allen Landtagen. Die Autorin nennt auch mehrere weitere Gründe, welche eine entsprechende Analyse nötig machen. Diese können von demokratietheoretischen Bedenken bis zu schlichtem
Prof. Dr. A. Pfahl-Traughber () Fachbereich Nachrichtendienste, Abt. Verfassungsschutz, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Willy-Brandt-Straße 1, 50321 Brühl, Deutschland E-Mail: [email protected]
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A. Pfahl-Traughber
Konkurrenzempfinden reichen, hätten hier aber vielleicht noch etwas mehr entwickelt und systematisiert werden können. Indessen geht es um andere Fragen: Diese richten sich auf das Ziel, „in theoretischer sowie empirischer Hinsicht einen Beitrag zur Schließung einer Forschungslücke zu leisten, indem der parlamentarische Umgang mit der AfD systematisch rekonstruiert und auf seine Ursachen geprüft wird“ (S. 21). Die Datenbasis dafür liefert eine Analyse der einschlägigen Medienberichterstattung und der Parlamentsprotokolle, aber auch eine Auswertung von 16 leitfadengestützten Interviews mit Abgeordneten anderer Parteien. Da es der Autorin um den Umgang mit der AfD ging, hat sie mit deren Repräsentanten keine Gespräche geführt. Die eigentliche Analyse dieses Materials beginnt erst auf Seite 153 der
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