Hygiene in der Nephrologie
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CME Zertifizierte Fortbildung Hygiene in der Nephrologie M. Girndt Klinik für Innere Medizin II, Nephrologie, Rheumatologie, Endokrinologie, Martin-Luther-Universität HalleWittenberg, Halle/Saale, Deutschland
Zusammenfassung
Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.
Patienten mit chronischen Nierenkrankheiten sind besonders infektionsgefährdet und müssen daher vor den Infektionsrisiken der Dialysebehandlung geschützt werden. Die Virushepatitis spielt heute in Dialyseeinrichtungen keine sehr prominente Rolle mehr, da man die nosokomiale Übertragung zuverlässig vermeiden kann. Zahlenmäßig häufiger sind heute Patienten, die mit multiresistenten Bakterien kolonisiert sind, darunter methicillinresistente Staphylococcus aureus (MRSA), multiresistente gramnegative Bakterien oder vancomycinresistente Enterokokken. Für Patienten potenziell sehr bedrohlich sind Blutstrominfektionen, die v. a. bei Dialyse über zentralvenöse Katheter vorkommen. Reguläre Surveillance und gezielte Interventionen bei überhöhten Infektionszahlen sind erforderlich. Der hygienisch einwandfreie Umgang mit Dialysierflüssigkeiten ist heute durch jahrzehntelange Erfahrung etabliert und wird durch Anwendung von Qualitätsmanagementsystemen sichergestellt. Die Coronaviruskrise stellt Dialysezentren vor besondere Herausforderungen. Schlüsselwörter Hämodialyse · Nosokomiale Infektion · Virushepatitis · Multiresistente Bakterien · Blutstrominfektion
Lernziele Nach erfolgreicher Bearbeitung dieses Fortbildungsbeitrags sind Sie in der Lage, ... – die Maßnahmen der Basishygiene in nephrologischen Behandlungseinheiten zu benennen. – ein sinnvolles Vorgehen bei dialysepflichtigen Patienten mit Virushepatitis zu beschreiben. – Hygienemaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung resistenter oder kontagiöser Krankheitserreger festzulegen. – Risikofaktoren für Blutstrominfektionen zu bewerten. – wasserhygienische Konzepte für Dialyseeinrichtungen zu beschreiben.
Der Nephrologe
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CME Einleitung Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sind durch Infektionen besonders gefährdet. Das Register des US Renal Data System weist Infektionen mit 11 % der Todesursachen aus. In USA werden Dialysepatienten im Schnitt 1,7-mal im Jahr hospitalisiert. Jeder 4. Krankenhausaufenthalt ist durch eine Infektion bedingt; viele davon sind grundsätzlich durch Hygienemaßnahmen zu vermeiden. Chronisch Nierenkranke haben eine dauerhafte systemische Inflammation, die zur Entwicklung kardiovaskulärer Komplikationen erheblich beiträgt. Für die Entstehung dieser Inflammation können bakterielle Kontaminationen von Dialyseflüssigkeiten sowie Biofilm in zentralvenösen Kathetern (ZVK) eine Rolle spielen. Die kohortierte Behandlung von Hämodialysepatienten in Dialysezentren sowie der häufige Einsatz von Antibiotika schaff
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