Hygiene auf der Intensivstation
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Hygiene auf der Intensivstation Routine oder tägliche Herausforderung? Es sind die unterschiedlichsten Faktoren, die die Hygiene auf einer Intensivstation beeinflussen. Sicherlich lässt sich nicht jedes Infektionsgeschehen verhindern, jedoch sind es oft schon die kleinen, einfachen Dinge, wie die richtige Händedesinfektion im richtigen Moment, die Ausbrüche und Nosokomiale Infektionen verhindern können.
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atienten auf einer Intensivstation weisen auf Grund einer reduzierten Immunabwehr und einer erheblichen Zunahme von invasiven Maßnahmen ein etwa 5–10fach höheres Infektionsrisiko als Patienten auf einer Normalstation auf. Allein die Fallzahlen von nosokomialen Infektionen werden in Deutschland auf etwa 400.000–600.000 geschätzt. Die Gesamtprävalenz auf den Intensivstationen betrug dabei 2016 17,1%. Am häufigsten (Abb.) waren dabei Infektionen der unteren Atemwege (24%), gefolgt von postoperativen Wundinfektionen (22,4%), Harnwegsinfektionen (21,6%) sowie der primären Sepsis (5,1%). Unterschieden werden müssen zwei Entstehungswege von Krankenhausinfektionen: _ Endogen: Hier erfolgt die Infektion durch Keime der eigenen Flora (z.B. Pneumonie aus der Flora des eigenen Mund-Rachen-Raumes). _ Exogen: Keime aus der Umwelt sorgen bei diesem Infektionsweg, der viel seltener vorkommt, für eine Schädigung (z.B. indirekter Kontakt über Instrumente, Geräte oder ggf. durch die Luft). Das Verhindern von Infektionsgeschehen durch endogene Keime ist dabei ungleich schwieriger als durch exogene Keime. Durch geeignete Präventionsmaßnahmen lassen sich insgesamt etwa 35% aller Krankenhausinfektionen auf der Intensivstation vermeiden.
Das Verhindern von Infektionsgeschehen durch endogene Keime ist ungleich schwieriger als durch exogene. Problem Personalbesetzung Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Patientensicherheit und somit auch zur Infektionsprävention ist die ausreichende Anzahl von qualifizierten, in der Intensivmedizin weitergebildeten Pflegekräften. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen der Ausstattung mit Pflegepersonal und der Aufenthaltsdauer der Patienten in der Klinik sowie dem Risiko für nosokomiale Infektionen gibt. Den Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Not-
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fallmedizin zur Struktur und Ausstattung von Intensivstationen sind diesbezüglich eindeutige Studienergebnisse zu entnehmen. Bei einer Untersuchung mit 2.470 eingeschlossenen Intensivpatienten konnte beispielsweise festgestellt werden, dass ein günstigeres Pflegekraft-zu-Patient-Verhältnis zu weniger Pneumonien bei beatmeten Patienten und einer reduzierten Liegedauer auf der Intensivstation führte. Des Weiteren konnte in dieser Studie bei einer Ausstattung mit einer höheren Anzahl an Pflegekräften eine Reduktion der Infektionen von über 30% beobachtet werden. Bei einer weiteren Studie mit 50.000 Patienten auf insgesamt 51 Intensivstationen bestand ein direkter Zusammenhang zwischen einer besseren Ausstattung mit Pflegekräften und einer reduzierten Anzahl von Kathete
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