Langsam progrediente weiche Raumforderung der Anthelix

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REPORT


N. Y. Breitrück1 · M. Ortmann2 · J. P. Klussmann1 · M. F. Meyer3 1

Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Köln, Köln, Deutschland Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Köln, Köln, Deutschland 3 Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland 2

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Langsam progrediente weiche Raumforderung der Anthelix Anamnese Ein 54-jähriger Patient stellte sich mit einer subkutan gelegenen indolenten Raumforderung der rechten Anthelix vor. Diese habe sich über einen Zeitraum von 3 Jahren entwickelt und sei langsam größenprogredient. Nebenbefundlich gab der Patient eine allgemeine Abgeschlagenheit und eine Pharyngitis links mehr als rechts an. Eine Otalgie, Vertigo, eine Hörminderung oder eine B-Symptomatik wurden verneint. Zur Vorgeschichte gab der Patient eine stattgehabte Lymphknotenexstirpation bei einer Lymphadenopathia colli links vor 4 Jahren an. Das histopathologische Ergebnis zeigte sich damals unauffällig.

Abb. 1 8 Tumor der Ohrmuschel, seitlich-frontale Ansicht

Hals-Nasen-Ohren-ärztliche Untersuchung In der klinischen Untersuchung zeigte sich eine kugelförmige subkutan gelegene Raumforderung im Bereich der Anthelix am Übergang zur Helix rechts (. Abb. 1 und 2). Makroskopisch zeigte sich die Raumforderung bei einem Durchmesser von etwa 0,5 cm mit kutanem Gewebe überzogen. Gegenüber dem darunterliegenden Knorpel zeigte sich der Tumor in der Palpation verschieblich. In der mikroskopischen Untersuchung des Ohrs imponierten der Gehörgang sowie das Trommelfell reizlos und intakt. Die weitere HNO-ärztliche Untersuchung zeigte sich unauffällig. In der B-Sonographie zeigte sich kein Hinweis auf eine metastasensuspekte Raumforderung der Glandula parotis rechts oder einen metastasensuspekten Lymphknoten des Halses beidseitig.

Abb. 2 9 Pleomorphes Adenom mit kleinem nodulärem chondroidem Anteil (PAS-Färbung, Vergr. 50:1) Medline Abkürzung: Pleomorphic adenoma, auricle HNO

Bild und Fall D Wie lautet Ihre Diagnose?

Diagnose: pleomorphes »Adenom der Ohrmuschel Therapie: Exzision und pathologische Untersuchung Bei unklarer Ätiologie wurde die Indikation zur Exstirpation in Lokalanästhesie gestellt. Nach Einschneiden des Epithels erfolgte die Darstellung einer zarten glatten Kapsel. Nach Präparation der Raumforderung entlang der Kapsel konnte der 5 mm messende Tumor in toto aus dem Bereich des Subkutangewebes herausgelöst werden. In der pathologischen Begutachtung zeigte sich makroskopisch ein kugeliges, relativ festes Exzidat mit intakter Oberfläche 0,6 × 0,5 × 0,4 cm groß. Mikroskopisch zeigt sich der Tumor kapselartig gut begrenzt mit chondroiden Anteilen und überwiegend tubulären Epithelformationen, keine zytologischen Atypien. Die endgültige Beurteilung einschließlich immunhistochemischer Zusatzuntersuchungen führte zur Diagnose eines etwa 5 mm durchmessenden pleomorphen Adenoms, lokal vollständig entfernt ohne Anhalt für Malignität (. Abb. 2 und 3).

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