Lob von Spahn: Alles wieder gut?

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REPORT


POLITIK

Lob von Spahn: Alles wieder gut? Zahnärzte in der Corona-Krise. Mit einem offenen Brief hat sich der Bundesvorstand des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) im November bei Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für dessen Lob bedankt und gleichzeitig unmissverständlich auf Defizite im Umgang mit der Zahnärzteschaft hingewiesen. Die klare Ansprache erhielt jede Menge Zustimmung. AUTOR: FVDZ

UNGLEICHBEHANDLUNG DER ZAHNÄRZTESCHAFT

Der FVDZ-Bundesvorstand hat mit einem offenen Brief an Jens Spahn reagiert und betonte in seiner Antwort,

DER FREIE ZAHNARZT - Dezember 2020

dass er die Ungleichbehandlung der Zahnärzteschaft gegenüber anderen Berufsgruppen, die wegen unvermeidbarer persönlicher Kontakte direkt von den Risiken der Pandemie betroffen sind, für sachlich unbegründet, rechtlich fragwürdig und in hohem Maße gefährlich für die Zukunft der – so hoch gelobten – Versorgungsstruktur halte. Insbesondere das in der Debatte um den Schutzschirm bemühte Argument, man habe ja die Möglichkeit, durch Mehrarbeit im nächsten Jahr die Verluste in der Krisenzeit wieder auszugleichen, sei geradezu zynisch, heißt es in dem Brief des FVDZ. Die Niederlassung sei mit sehr hohem persönlichen Einsatz und Risiken verbunden. Das könnten jüngere Kolleginnen und Kollegen nur mit einer halbwegs sicheren Perspektive auf sich neh-

men. In der ambulanten zahnärztlichen Versorgung gehe es inzwischen nicht mehr um die Schieflage einzelner Existenzen, sondern um eine Gefährdung der gesamten Versorgungsstruktur. Dabei wirke die Corona-Krise wie eine Art Brandbeschleuniger.

OFFENER BRIEF HAT DEN „NERV GETROFFEN“

Bei einem großen Teil der Zahnärzte und Zahnärztinnen hat die klare Ansprache des FVDZ-Bundesvorstandes gegenüber Bundesgesundheitsminister Spahn offenbar den „Nerv getroffen“. Sowohl per Mail als auch in den sozialen Medien erhielt der Freie Verband für seinen offenen Brief zahlreiche zustimmende Äußerungen. Viele Absender [die Namen sind der Redak▶

© Britta Pedersen / dpa-Zentralbild / dpa / picture alliance

Minister Spahn hatte sich schriftlich bei allen Zahnärztinnen und Zahnärzten in Deutschland für die hohe Leistungsfähigkeit und große Einsatzbereitschaft während der Bewältigung der CoronaPandemie bedankt und deren „unverzichtbaren Beitrag zur Daseinsvorsorge“ hervorgehoben. Zugleich hatte er aber um Verständnis dafür gebeten, dass finanzielle Unterstützung an anderer Stelle wichtiger sei: Die Zahnärztinnen und Zahnärzte sollten die enormen Belastungen der öffentlichen Haushalte und der Sozialversicherung durch die Pandemie bedenken.

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POLITIK

BEISPIELHAFTE REAKTIONEN AUS DER ZAHNÄRZTESCHAFT – AUSZÜGE



Ich halte von diesen Lügenbolden schon lange nichts mehr. Es ist nur schade um die Mühe, welche Sie sich gemacht haben. Wenn wir Zahnärzte (und vielleicht auch Ärzte) uns alle einig wären, könnten wir mehr bewegen. Aber leider gilt auch hier der Grundsatz: teile und herrsche.”



Sehr geehrte Damen und Herren, zuerst möchte ich mich dafür bedanken, dass Sie sich so intensiv für die Interessen der Zahnärzt