Medizin im Mittelalter

Aus der byzantinischen Welt gelangt das medizinische Wissen der Antike in den persischen und schließlich in den arabisch-islamischen Kulturraum. Die arabische Medizin ist noch die der antiken Welt, sie erfährt indessen neben Kompilation und Assimilation a

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REPORT


4.1

Die persisch-arabisch-islamische Medizin (7. bis 13. Jahrhundert) – 67

4.2

Die monastische Medizin (5. bis 12. Jahrhundert)

4.2.1

Klöster als heilkundliche Zentren

4.2.2

Klöster als Zentren antiker Textüberlieferung

– 69

4.3

Die weltlichen Medizinschulen (12. bis 16. Jahrhundert) – 72

4.3.1

Die Medizinschule von Salerno

– 70

– 72 – 74

4.3.2

Die Medizinschule von Toledo

4.3.3

Die Medizinschule von Montpellier – 74

4.3.4

Die ersten Universitäten – 74

4.4

Krankheits- und Therapiekonzepte des Mittelalters – 78

4.5

Gesundheit und Krankheit

– 78

4.5.1

Hygiene und Badekultur

4.5.2

Krankheiten des Mittelalters

– 79

4.6

Das christliche Hospital des Mittelalters – 84

– 80

4.6.1

Klösterliche und altstiftische Spitalbildungen

4.6.2

Kirchlich-bruderschaftliche Spitalbildungen

4.6.3

Das bürgerliche Spitalwesen

– 86

– 84 – 84

– 69

67 4.1 · Die persisch-arabisch-islamische Medizin

4

> > Einleitung Aus der byzantinischen Welt gelangt das medizinische Wissen der Antike in den persischen und schließlich in den arabisch-islamischen Kulturraum. Die arabische Medizin ist noch die der antiken Welt, sie erfährt indessen neben Kompilation und Assimilation auch eigenständige Ergänzungen, etwa aus der asiatischen Medizin. Die westliche Rezeption und Bewahrung der antiken Medizin erfolgt im klösterlichen Rahmen. Erste medizinische Ausbildungszentren und medizinische Fakultäten der jungen Universitäten entstehen in Salerno, Montpellier, Paris, Bologna und Padua. Die Medizin wird akademische Disziplin und im Westen durch den Einfluss der Kirche von der Chirurgie getrennt. Erste christliche Hospitäler entstehen und der Kampf gegen den schwarzen Tod bewirkt Quarantänemaßnahmen und stadthygienische Bemühungen.

Einteilung. Wenn man die byzantinische Medizin als »Ausklang der Antike« auffasst, kann die Medizin des Mittelalters grob in drei Phasen unterteilt werden. Inhaltlich lassen sich diese Phasen recht gut unterscheiden, chronologisch sind sie jedoch nicht ganz exakt abzugrenzen. 4 Phase der arabisch-islamischen Medizin vom 7. bis 13. Jahrhundert, 4 Phase der monastischen Medizin vom 5. bis ins 12. Jahrhundert (1130/1163), 4 Phase der scholastischen Medizin von Mitte des 12. bis Anfang des 16. Jahrhunderts.

4.1

Die persisch-arabisch-islamische Medizin (7. bis 13. Jahrhundert)

Ursprünge. Die Rezeption der antiken Medizin in der arabisch-islamischen Welt

wurde (zu einem bedeutenden Teil) erst durch innenpolitische Spannungen im Byzantinischen Reich möglich. Von dort wanderten ab Mitte des 5. Jahrhunderts die Nestorianer (Anhänger des wegen eines Dogmenstreites 436 verbannten Bischofs von Konstantinopel Nestorius) nach Syrien (Edessa) und Persien aus. Besonders in Persien gründeten einige von ihnen medizinische Ausbildungszentren (Gondishapur, Nisibis) und Xenodochien nach byzantinischem Muster. Vor allem aber übersetzten sie ihre aus der Heimat mitgebrachten medizinischen Texte aus dem Griechischen vorwiegend ins Syrische. So wurden die entscheidenden Voraussetzungen für die Rezeption der ant