Neuerungen der aktualisierten S2k-Leitlinie zu Urolithiasis
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Metabolische Diagnostik und Therapie
Neuerungen der aktualisierten S2k-Leitlinie zu Urolithiasis Victoria Jahrreiss, Christian Seitz
Mit ständig fortschreitender Evidenz und neuen Forschungs ergebnissen bedarf es einer sukzessiven Aktualisierung von Leitlinien. Auch die S2k-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe der Urolithiasis wurde nun dem Stand der Wissenschaft angepasst.
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ei der hier thematisierten S2kLeitlinie handelt es sich um eine Konsensusleitlinie, hervorgegangen aus einem interdisziplinären Plenum, finanziert von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. Die Empfehlungen dienen als Entscheidungsgrundlage für Diagnostik, sowie Metaphylaxe und Therapie von Urolithiasis. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit den Neuerungen der aktuellen Leitlinie in Bezug auf metabolische Diagnostik und Therapie. Die Änderun gen gehen aus einer systematischen Literaturrecherche im Zeitraum von Januar 2015 bis einschließlich Dezember 2017 hervor. Selektiv wurden zusätzlich Artikel aus dem Jahr 2018 ergänzt. Die Empfehlungen wurden von allen Mitgliedern der Leitlinienkommission konsentiert, hierbei lag der erreichte Konsens für alle Statement- und Empfehlungsvorschläge bei zumindest 75 % Zustimmung der Mitglieder. Die Leitlinie ist bis zum 30.5.2024 gültig und wird dann wieder aktualisiert. Verantwortlich für die Aktualisierung ist der Vorsitzende des Arbeitskreises Harnsteine der Akademie der Deutschen Urologen.
Harnsteinanalyse Die Empfehlungen, bei jedem Steinereignis eine Steinanalyse durchzuführen, wurde spezifiziert. 2018 wurden die folgenden zwei Empfehlungen aktualisiert [1]:
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— Eine Harnsteinanalyse sollte bei jedem Nieren -oder Harnleiterstein durchgeführt werden (erstes Stein ereignis). — Im Rezidivfall ist eine erneute Steinanalyse erforderlich bei: — Wiederholung unter pharmako logischer Prävention, — frühem Wiederauftreten nach interventioneller Therapie mit vollständiger Steinräumung, — spätem Wiederauftreten nach einer längeren steinfreien Zeit. So ist, anders als zuvor, eine Steinanalyse nicht mehr bei jedem Nieren- und Harnleiterstein, sondern bei jedem ersten Steinereignis und in den oben definierten Rezidivfällen empfohlen. „Grundlage der metabolischen Diagnostik und Metaphylaxe ist die Harnsteinzusammensetzung. Die Infrarotspek troskopie, die Röntgendiffraktions analyse sowie die Polarisationsmikro skopie genügen den Qualitätsstandards zur Harnsteinanalyse. Nasschemische Analyseverfahren genügen nicht den gültigen Qualitätsstandards und sollen daher nicht mehr zum Einsatz kommen“ [1].
Basisdiagnostik 2018 wurden die folgenden zwei Empfehlungen aktualisiert [1]: — Jeder Steinpatient sollte entsprechend seinem Rezidivrisiko der Niedrigoder Hochrisikogruppe zugeordnet werden.
Die metabolische Abklärung und etaphylaxe sollte anhand seines ReziM divrisikos der Gruppe der Niedrigoder Hochrisikopatienten zugeordnet werden. Die Risikostratifizierung erfolgt anhand der Steinanalyse und Basisdiagnostik. Etwa ein Viertel der Patienten fällt in die Hochrisikogrupp
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