News-Screen Physikalische Medizin

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REPORT


nstitut für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Innsbruck, Innsbruck, Österreich

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Orthopädische Physiotherapie, UMIT, Hall in Tirol, Österreich

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News-Screen Physikalische Medizin Originalpublikation Sveaas SH, Dagfinrud H, Berg IJ, Provan SA, Johansen MW, Pedersen E, Bilberg A (2020) High-intensity exercise improves fatigue, sleep, and mood in patients with axial spondyloarthritis: secondary analysis of a randomized controlled trial. Physical Therapy. https://doi.org/10.1093/ptj/pzaa086

Zusammenfassung Während die Notwendigkeit von Bewegungstherapie zur Verbesserung und zum Erhalt der Beweglichkeit der Wirbelsäule bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) einen wohl fundierten Ansatz aus dem Bereich der physikalischen Therapie darstellt, wurden die Auswirkungen von Heilgymnastik mit hoher Intensität bislang kaum untersucht. Im Rahmen einer randomisierten Studie, die an 4 Krankenhäusern im skandinavischen Raum durchgeführt wurde, erhielten 50 Patienten mit axSpA im Unterschied zur gleich großen Kontrollgruppe, die ihre gewohnte Lebensweise und persönlichen Übungen beibehalten sollten, über einen Zeitraum von 3 Monaten unter Anleitung und Kontrolle durch Physiotherapeuten Bewegungstherapie von hoher Intensität, entsprechend den Empfehlungen des American College of Sports Medicine. Die Therapieeinheiten bestanden dabei aus 40 Minuten an pulskontrolliertem kardiorespiratorischem Training am Laufband oder Fahrradergometer und 20 Minuten intensivem Krafttraining im Bereich der großen Muskelgruppen. Zusätzlich sollten die Patienten der Interventionsgruppe einmal pro Woche eigenständig für 40 Minuten kardiorespiratorisches Training mit 70 % ihrer maximalen

Pulsfrequenz durchführen. Bei der Kontrolle nach 3 Monaten zeigten sich in der Interventionsgruppe positive Effekte des Trainings hinsichtlich Müdigkeit, Vitalität, Stimmungslage und allgemeinem Gesundheitsgefühl, während sich bezüglich der Schlafqualität keine Veränderung ergab. Im Vergleich zur Kontrollgruppe war die Zahl der Patienten mit hochgradiger Müdigkeit und schlechtem Schlaf geringer. Bei der Kontrolle nach 12 Monaten waren jedoch keine Gruppenunterschiede mehr festzustellen.

Kommentar Das Ergebnis dieser Untersuchung spricht dafür, dass – entsprechende allgemeingesundheitliche Belastbarkeit vorausgesetzt – im Rahmen der Bewegungstherapie von Patienten axSpA durchaus auch höhere Intensitäten von kardiorespiratorischem und Krafttraining eingesetzt und davon auch positive Auswirkungen hinsichtlich Müdigkeit, Schlaf und Stimmungslage sowie allgemeinem gesundheitlichem Wohlbefinden erwartet werden können. Dies entspricht auch den Erfahrungen von Bewegungstherapiegruppen der Selbsthilfegruppe Morbus Bechterew, bei denen zum Teil ebenfalls sportorientierte Übungselemente mit gutem Erfolg eingesetzt werden. Erwartungsgemäß verlieren sich die positiven Effekte nach Auslaufen eines intensiven Therapieprogramms, weshalb zum Erhalt der positiven Effekte eine Fortsetzung entsprechender Übungselemente zielführen