Nikola versus Tesla

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REPORT


Automobilindustrie

Nikola versus Tesla Elektroautopionier Elon Musk war von dem kroatischen Physiker Nikola Tesla so angetan, dass er sein Start-up Tesla nannte. Tesla ist Innovationsführer bei batterie-elektrischen Autos. Die Tesla-Aktie wurde am 9. Juni 2020 an der Nasdaq mit 833 Euro bewertet. Das war übrigens kurz nachdem Nikola Motors an die Börse ging. Natürlich soll der Name Nikola Motors die Assoziation mit Tesla herstellen. Geplant ist, die Welt mit Brennstoffzellen-Autos, genauer gesagt Pick-ups und Lastwagen, zu verändern. Sowohl Tesla als auch Nikola Motors produzieren Elektroautos. Bei Tesla kommt er Strom allerdings aus der Steckdose und bei Nikola aus einer kleinen Chemiefabrik – die Brennstoffzellen-Stacks – im Auto, die aus Wasserstoff Strom erzeugt. Nikola hat noch kein Auto gebaut und auch keine Fabrik. Bisher ist es eher eine Blaupause mit furiosem Börsenstart. Mittlerweile ist der Börsenkurs vom 9. Juni 2020 mit 74 Euro auf 26 Euro Ende Juli abgesackt. Ende Juli waren Tesla-Aktien übrigens 1.219 Euro wert, knapp ein Drittel mehr als zum Börsenstart von Nikola. Ist also grüner Wasserstoff beim Autoantrieb ein Flop? Wasserstoff ist ein farb- und geruchloses Gas. Für Bundesforschungsministerin Anja Karliczek ist er grün und „das Erdöl von morgen“. Für sie wird „mit der Nationalen Wasserstoffstrategie Deutschland zu einem globalen Vorreiter“. Natürlich gab es auch eine „Nationale Elektromobilitätsstrategie“ und Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat Pläne für deutsche Batterie-Champions. Die Bundesregierung subventioniert mit 1 Mrd. Euro die Batteriezellfertigung. Batterie ist so etwas Ähnliches wie „das Erdöl von morgen“. Brauchen wir also beides? Wie passt das alles ins Bild eines Technologiestandorts Deutschland? Mit der Energiewende wurde die „grundlegend neue Energieversorgung Deutschlands“ ausgerufen. Zwischendurch werden die Abhängigkeit von Medizinprodukten aus China ausgehebelt, die Maskenproduktion in Deutschland aufgebaut und natürlich nationale Digitalisierungs-Champions 2.0, 3.0, 4.0 auf den Weg gebracht – Deutschland als Silicon-Germany. Man könnte den Eindruck gewinnen, die Minister verbreiten jede Woche eine neue Vision. Was fehlt, ist die Langfristigkeit, die Strategie. Deutschland hatte früher eine Spitzenstellung in der Kernenergie. Deutschland hatte auch vor zig

© Der/die Autor(en) 2020. Open Access: Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (https:// creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de) veröffentlicht. Open Access wird durch die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft gefördert.

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Kurz kommentiert

Jahren eine passable Position in der Elektrochemie, Konrad Zuse baute den ersten mechanischen Rechner, und, und, und. Unsere Forschungs- und Wirtschaftspolitik ist schlagzeilengetrieben und nicht strategisch. Technologievorteile gewinnt man durch strategisches Handeln und nicht dadurch, dass man hin und her springt. Aber kommen wir zu Nikola Tesla zurück und der Frage, welche Speic