Onkologie und Versorgung in Fach- und Publikumsmedien

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informationsdienst Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg

Onkologie und Versorgung in Fach- und Publikumsmedien Mammographie bei Brustimplantaten, Ginseng bei krebsbedingter Fatigue, Darmkrebsvorsorge mit Kapselendoskopie, Sipuleucel-T bei Prostatakarzinom, Metformin und Prognose von Prostatakrebs

Die Rubrik Der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums greift in Fachpublikationen, Presse- und Informationsdiensten verarbeitete Ergebnisse und Entwicklungen in onkologischer Forschung, Klinik und Versorgung tagesaktuell auf. Für eine orientierende Einordnung werden wissenschaftlicher Hintergrund und Stellenwert beleuchtet. Die kurze Darstellung der Sachverhalte, ihrer praktischen Relevanz und der zugrunde liegenden Forschungsergebnisse kann auch Ihnen bei der Beantwortung von Patientenfragen helfen.

Ist bei Brustimplantaten Mammographiescreening möglich? Zum Hintergrund In Deutschland lassen sich jährlich 15.000 bis 20.000 Frauen die Brüste durch Einlage eines Implantats vergrößern, so die Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie. Doch wie sieht es mit der Brustkrebsfrüherkennung bei Frauen aus, die sich einer kosmetischen Brustvergrößerung unterzogen haben? Zum Brustkrebsmonat Oktober hat der Krebsinformationsdienst dieses Thema auf seinen Internetseiten http:// www.krebsinformationsdienst.de aufgegriffen und die wissenschaftliche Evidenz aufgearbeitet [1].

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Der Onkologe 12 · 2013

Generell sind Brustimplantate kein Hinderungsgrund für die Teilnahme am Mammographiescreening oder für die mammographische Abklärung eines Krebsverdachts. Allerdings kann die Beurteilbarkeit des implantatnahen Gewebes wegen zu geringer Kompressionsmöglichkeit erschwert sein. Die bereits vor 25 Jahren eigens entwickelte „EklundTechnik“ berücksichtigt dies und sieht 4 statt der üblichen 2 Aufnahmen der Brust vor [2]. Sie findet allerdings im Routinescreening keine Anwendung. Zur Frage der diagnostischen Sicherheit der Mammographie bei Implantaten, zur Stadienverteilung der festgestellten Karzinome und zur Prognose der Erkrankung ist die Datenlage widersprüchlich. Ein aktueller Review hat die Ergebnisse mehrerer Studien zusammengefasst: Tatsächlich werden bei Implantatträgerinnen Tumoren oft später erkannt, mit entsprechend ungünstigerer Prognose. Allerdings weisen die Autoren darauf hin, dass verlässliche Aussagen nach wie vor kaum möglich sind [3].

Wie kann man Frauen mit Implantaten beraten? Frauen mit Brustimplantaten können am Mammographiescreening teilnehmen. Sie sollten jedoch Art und Position – vor oder hinter dem Brustmuskel – des Implantats angeben und, falls vorhanden, ihren Im-

plantatpass oder entsprechende Arztbriefe zum Untersuchungstermin mitbringen. Aber auch wenn diese Informationen nicht vorliegen, kann die Mammographie durchgeführt werden. Stellt sich bei der Beurteilung der Aufnahmen heraus, dass das Brustgewebe nicht gut genug abgebildet wurde, kommen Sonographie oder Magnetresonanztomographie (MRT) in Betracht. Die betreffende Frau erhält dafür