Operieren, Absagen, Verschieben oder Selektionieren?
- PDF / 303,734 Bytes
- 6 Pages / 595 x 792 pts Page_size
- 31 Downloads / 150 Views
. Klocker1 · A. Frech1 · A. Gratl1 · M. Thaler2 · I. Khosravi2 · M. Liebensteiner2 · M. Kluckner1 · W. Hofmann3 · A. Assadian4 · Österreichische Gesellschaft für Gefäßchirurgie (ÖGG) 1
Universitätsklinik für Gefäßchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich Universitätsklinik für Orthopädie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich 3 Abteilung für Gefäßchirurgie, LKH Feldkirch, Feldkirch, Österreich 4 Abteilung für Gefäßchirurgie, Wilhelminenspital Wien, Wien, Österreich 2
Operieren, Absagen, Verschieben oder Selektionieren? Ergebnisse einer Umfrage unter gefäßchirurgischen Zentren während der Covid-19-Krise in Österreich Einführung Bereits im Dezember 2019 wurde über eine in der Millionenmetropole Wuhan in China ausgebrochene Epidemie berichtet, die durch schwere Pneumonien und damit assoziierte Todesfälle charakterisiert und durch einen neuen Coronavirus (Severe Acute Respiratory Syndrome – Corona Virus 2, SARS-CoV-2) ausgelöst waren. Die nachfolgende weltweite Ausbreitung im Sinne einer Pandemie der dann Corona-Virus-Disease19 (COVID-19) genannten Infektion erfolgte u. a. mit einem ersten europäischen Hotspot in Norditalien im Februar 2020 [2]. Aufgrund der geografischen Nähe Österreichs zu Norditalien mit häufiger medialer Berichterstattung über die äußerst problematische Situation im Nachbarland waren Behörden und Bevölkerung bereits erheblich alarmiert, als am 25. Februar 2020 erstmals in Österreich zwei Personen (italienischstämmige Hotelmitarbeiter in Innsbruck, beide kamen aus der Provinz Bergamo) positiv auf COVID-19 getestet wurden. Nachfolgend stieg die Anzahl der positiv auf COVID-19 getesteten Personen in Österreich rasch an, v. a. im Bundesland Tirol, sodass am 11. März 2020 die österreichische Bundesregierung die Schließung aller nicht systemnotwendigen Einrichtungen inkl. der Schulen und Universitä-
ten beschloss. Am 12. März war dann der erste COVID-19-Todesfall in Österreich zu verzeichnen und ab 15. März 2020 wurde dann eine österreichweite generelle Ausgangsbeschränkung („Lockdown“) umgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings unklar, wie viele der positiv auf COVID-19 getesteten Personen tatsächlich Krankheitssymptome entwickeln würden, wie viele davon in einem Krankenhaus behandelt und v. a. wie viele künstlich beatmet werden müssen. Es wurde anhand der damals vorliegenden Daten [4] davon ausgegangen, dass bis zu 14 % der positiv getesteten Patienten hospitalisiert werden müssen und bis zu 6 % einen Beatmungsplatz benötigen. Es war daher auch in Österreich schnell nötig, Ressourcen für Patienten mit schwerer COVID-19-Infektion freizumachen, indem nicht dringliche operative oder interventionelle Eingriffe vorläufig ausgesetzt (abgesagt oder verschoben) wurden. Insgesamt war die Einsparung limitierter Ressourcen hierbei aber nicht nur auf Bettenkapazitäten auf Normal- und Intensivstationen bezogen, sondern auch auf einzelne medizinische Verbrauchsgüter (z. B. OPund FFP-Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel und Schutzkittel). Das „Fernhalten“ von Patient
Data Loading...