Partizipation: vom Teilnehmer zum Teilhaber

Kongresse, Tagungen, Incentives und Ausstellungen als tradierte Veranstaltungen müssen in ihrer Durchführung und Organisation neue Wege beschreiten, um veränderten gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden und auch zukünftig erfolgreicher Wirtscha

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REPORT


Partizipation: vom Teilnehmer zum Teilhaber Thorsten Knoll

„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (Immanuel Kant 1784)

Zusammenfassung

Kongresse, Tagungen, Incentives und Ausstellungen als tradierte Veranstaltungen müssen in ihrer Durchführung und Organisation neue Wege beschreiten, um veränderten gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden und auch zukünftig erfolgreicher Wirtschaftsfaktor zu bleiben. Die Teilnehmer erwarten bereits heute neue, intensiver erfahrbarere Wege der Informationsvermittlung und Wissensgenerierung. Teilhaben, partizipieren, gemeinsam Ideen entwickeln und die „Weisheit der Vielen“ nutzen. Der Markt der Veranstaltungsformate bietet diesbezüglich ein breites Angebot an Neuentwicklungen, die den Wissenstransfer emotionalisierend und dadurch anregend begleiten. Sie können Input und Anregung für eine Neuorientierung sein. Der fortschreitende gesellschaftliche und technologische Wandel ermöglicht eine stärkere Teilhabe des Einzelnen an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessen. Mit der Möglichkeit erwächst auch die Forderung oder der Wunsch um Einbringung und Beteiligung von Seiten derer, die ihre Ziele durchsetzen ebenso wie derer, die ihrer Meinung mehr Gewicht verleihen wollen. Das Engagement um Großbauprojekte wie „Stuttgart 21“ oder um die geplante BebauT. Knoll () TUBS GmbH, Berlin, Deutschland E-Mail: [email protected] © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 T. Knoll (Hrsg.), Neue Konzepte für einprägsame Events, DOI 10.1007/978-3-658-10155-8_1

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T. Knoll

ung des Tempelhofer Feldes in Berlin erlangte hierbei durch die starke Einbeziehung Betroffener oder auch nur Interessierter einen Bekanntheitsgrad, dem Bürger- und Stadtteilinitiativen ebenso wie Hilfsorganisationen in Petitionsverfahren zunehmend nacheifern. Partizipation ist zu einem anerkannten gesellschaftlichen Wert geworden und Teil der Leitkultur des 21. Jahrhunderts. Maßgeblich begleitet wird diese Entwicklung durch eine fortschreitende digitale Revolution, die sich in Schlagwörtern wie Big Data und Cloudcomputing manifestiert. Soziale Netzwerke wie twitter, facebook oder whatsapp lassen neue Formen der Partizipation des Einzelnen zu. Blogs ersetzen im digitalen Zeitalter die Speakers Corners. Das Internet und insbesondere die Entwicklungen des Web 2.0 ermöglichen neuartige, breite und gleichzeitig individualistische, zeitlich und örtlich ungebundene Beteiligungsformen und damit über die rasche Verbreitung von Informationen eine völlig neue Teilhabe am gesellschaftspolitischen Diskurs. Jeder kann sich mit seiner Meinung einbringen, Gehör finden und weitreichend bewegen. Ein Tweed kann schon heute die Welt verändern. Die moderne Wissensgesellschaft agiert bei vielen tradierten Veranstaltungsformen wie Kongressen, Tagungen, weiterbildenden Incentives oder auch Ausstellungs-projekten noch immer nach überkommenen Mustern, die die Möglichkeiten einer gewinnbringenden Partizipation von Teilnehmern negieren. Viel zu oft bleibt der Teilnehmer dabei auf seine passive Rolle als Zuhörer besc