Philosophie der Langeweile

Es gibt Stimmungen, die als günstige Voraussetzungen des Philosophierens gelten. Auch die Langeweile zählt dazu. Immer wieder schrieb man ihr eine Schlüsselstellung für Fragen nach Zeit, Sinn, Nichts und Übel zu. Pascal, Galiani, Schopenhauer, Kierkegaard

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REPORT


J.B.METZLER

Jürgen Große

Philosophie der Langeweile

Verlag J. B. Metzler Stuttgart û Weimar

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-476-02281-3 ISBN 978-3-476-05231-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-05231-5 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2008 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2008 www.metzlerverlag.de [email protected]

„Weil dich die Philosophie langweilt und dieses treue Mädel, hältst du dich für einen echten Blasierten? … In euch beiden steckt ja noch der süße, unsterbliche Gedanke: Es kommt was Neues, Besseres … Ihr langweilt euch nicht – o nein! Ihr wollt euch nur besser unterhalten.“ Arthur Schnitzler, Die Blasierten

Inhalt

Einführung: Zur Metaphysik einer Stimmung 1

I. Die Langeweile der Philosophen 7 1. Wie kann Langeweile ein Thema für Philosophen werden? 9 2. Movens oder Methode des Philosophierens selbst 19 2.1 Philosophieren aus Langeweile? Antworten von Spezialmetaphysiken 20 2.2 Operationalisierung der Langeweile zur philosophischen Schlüsselstimmung 29 Langeweile als metaphysische Grundstimmung: M. Heidegger 30 Zweifel an der metaphysischen Brauchbarkeit der Langeweile: E. M. Cioran 34 3. Resümee und Fragen im Anschluß 38 3.1 Anschlußfrage: Warum Stimmungen? 40 3.2 Anschlußfrage: Warum Langeweile? 45 Selbstverständnis der Stimmungsphilosophen 46 Externe Sichten auf ihr Philosophieren 47

II. Anthropologie der Langeweile zwischen Kant und Schopenhauer 51 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Vorblick 51 Frühneuzeitliche Langeweile 54 Kant 63 Romantisches Intermezzo 69 Schopenhauer 77 Rückblick 84

VIII

Inhalt

III. Transformation in Geschichtsmetaphysik 87 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Vorschau: Langeweile, Pessimismus, Nihilismus 87 Anthropologische Grundlagen der Historisierung 92 Vor- und nachgeschichtliche Langeweile 95 Die eskamotierte Langeweile: Eduard von Hartmann 100 Die instrumentalisierte Langeweile: Philipp Mainländer 114 Resümee: Historisierung und Sozialisierung des Ennui 126

IV. Zeitgenössische Deutungen 135 1. Anthropologische Modelle 138 2. Geschichtsphilosophische Modelle 147 3. Fazit 154

Epilog: Die neuzeitliche Langeweile im Dreieck von Liebe, Arbeit, Macht 157

Literaturverzeichnis 185

Personenregister 195

Einführung: Zur Metaphysik einer Stimmung

Langeweile ist in den westeuropäischen oder überhaupt westlichen Gesellschaften der Gegenwart ein vertrautes Phänomen. Deshalb verwundert es kaum, daß sie häufig zum Objekt empirischer Erforschung sowie th