3. ATZ-Konferenz Chassis.Tech Plus

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REPORT


3. ATZ-KONFERENZ CHASSIS.TECH PLUS Das Chassis der Zukunft wird einen entscheidenden Anteil an weiteren CO2-Reduzierungen haben. Wie die technischen Umsetzungen aussehen könnten, diskutierten mehr als 400 Teilnehmer aus 21 Ländern beim Internationalen Münchner Fahrwerksymposium chassis.tech plus. Die Veranstaltung fand am 21.und 22. Juni zum dritten Mal statt und hat sich als internationaler Branchentreff der Fahrwerksexperten etabliert.

MOBILITÄT DER ZUKUNFT

Künftige Mobilität benötigt auch neue Fahrwerkskonzepte. Diesen Leitge­ danken formulierte der Wissenschaft­ liche Leiter des Symposiums, Profes­ sor Peter Pfeffer von der Hochschule München, in seiner Eröffnungsrede. Doch wie sieht die Mobilität der Zukunft überhaupt aus? Auf diese Frage gab Luca Guglielmetto, Fiat, eine Antwort. Im Jahr 2020 wird es demnach rund 1,2 Milliarden Fahr­ zeuge weltweit geben, allerdings von erheblich weniger Automobilherstel­ lern. Auch wird die Anzahl der Fahr­ zeugplattformen um 30 % sinken. Die Wachstumsmärkte sind dann China und Indien. Speziell in Europa wird der Gedanke der „smart, green and safe mobility“ die Fahrzeugentwick­ lung bestimmen. Dabei sind revolu­ tionäre Entwicklungssprünge zu erwarten, denn „eine normale Weiter­ entwicklung wird nicht ausreichen, um das Ziel von 75 g CO2/km zu erreichen“, so Guglielmetto. Während kurzfristig weitere Verbesserungen am konventionellen Antrieb erfolgen, wird aus seiner Sicht langfristig am Elektrofahrzeug kein Weg vorbei füh­ ren. In diesem Zusammenhang for­ derte Guglielmetto eine parallele und

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gemeinsame Entwicklung von Fahr­ zeugen und der entsprechenden Infra­ struktur, um den Elektroantrieb rasch zum Erfolg zu führen. CO 2 UND SICHERHEIT

Dr. Vincent Abadie, PSA Peugeot Citroën, zeigte den Einfluss des Fahr­ werks auf die CO2­Reduktion. Waren in der Vergangenheit Chassisentwick­ lungen durch Komfort­ und Leistungs­ ansprüche geprägt, sind es nun Ver­ brauch und Ressourcenschonung. Generell sieht er ein Einsparpotenzial bis zu 10 g CO2/km beim Fahrwerk, abhängig vom Fahrzeug und vom Startpunkt der Betrachtung. Maßnah­ men sind dabei Reduzierung der Roll­ und Reibwiderstände und Gewichts­ reduzierungen, denn „das Chassis ist mit 20 % an der Gesamtmasse des Fahrzeugs beteiligt“, so Abadie. Dabei sei Aluminium aus Kostengründen weiterhin problematisch. Künftig räumte er Composite­Werkstoffen Potenziale ein, wenn sie ihre Bewäh­ rungsproben bezüglich Lebensdauer und Großserienfertigung bestanden haben. Dr. Peter Rieth, Continental, arbei­ tete in seinem Vortrag die Rolle des Chassis in der Zukunft am Beispiel

der Bremse heraus. Neben der CO2­ Einsparung hat für Rieth das Thema Sicherheit nach wie vor Priorität. Die Bremse von morgen müsste daher bei­ spielsweise eine Rekuperationsfunkti­ on haben und noch schneller anspre­ chen. Wie Rieth vorrechnete, entfällt bei einem Mildhybrid­Fahrzeug mit Dreizylinder­Downsizingmotor statt konventionellem Vierzylindermotor alleine auf die rekuperative Bremse eine Verbrauchseinsparung von 8 %, zusätzlich zu den 13 % durch das Downs