CRPC: Therapiearsenal erweitert
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CRPC: Therapiearsenal erweitert — Die Androgendeprivation hat sich als Standardtherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom etabliert. Dennoch entwickeln diese häufig ein kastrationsresistentes Prostatakarzinom (CRPC). Nach Christian Wülfing, Hamburg, trügen verschiedene molekulare Mechanismen zur Reaktivierung des Androgenrezeptors (AR) und seines Signalwegs bei. Häufigste Veränderung scheint hierbei die AR-Gen-Amplifikation die zu sein. Der AR-Signalweg biete sich daher als logisches Ziel für eine CRPCTherapie an. So hemmt beispielsweise Enzalutamid (Xtandi®) drei Schlüsselbereiche des Androgenstoffwechsels: Es verhindert, dass Testo-
steron an den Androgenrezeptor bindet, blockiert die Translokation in den Nukleus und dort die Bindung an die DNA. Axel Heidenreich, Aachen, präsentierte Ergebnisse der zulassungsrelevanten Studie AFFIRM, in der 1.199 CRPC-Patienten nach ein oder zwei vorangegangen Chemotherapien entweder Enzalutamid 160 mg/Tag oder Placebo erhielten [Scher HI et al. N Engl J Med. 2012;367(13):1187-97]. Unter Verum ergab sich mit 18,4 vs. 13,6 Monaten ein signifikanter Vorteil hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS). Ein Benefit zeigte sich in allen Subgruppen, darunter auch bei Patienten mit Lungenmetastasen, die sich mit 16,5 vs. 10,4 Monaten OS kaum von anderen Patien-
ten unterschieden. Patienten mit Lebermetastasen schnitten dagegen deutlich schlechter ab (9,0 vs. 5,7 Monate OS). Heidenreich bescheinigte Enzalutamid ein „großes therapeutisches Potenzial“ in der CRPC-Sequenzbehandlung. Als nächstes müssten nun individuelle Faktoren identifiziert werden, anhand derer abgeschätzt werden kann, wie welcher Patient initial auf welche Therapie reagiert, so Heidenreich. Die Nebenwirkungen und endokrinen Veränderungen entsprachen dabei denen anderen Androgenrezeptorblockern. Sebastian Lux Lunch-Symposium „Eine neue Ära in der Behandlung des mCRPC“ im Rahmen des 65. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie, Dresden, 26.09.2013; Veranstalter: Astellas
Neuer Multikinase-Inhibitor punktet bei Darmkrebs — Trotz neuer Behandlungskonzepte und
-sequenzen besteht auch weiterhin ein Bedarf an effektiven Therapieoptionen für Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC). Dies gilt besonders dann, wenn die bisherigen Therapien versagen oder diese für den Patienten nicht geeignet sind. Der neue orale Multi-Kinaseinhibitor Regorafenib (Stivarga®) könnte diese therapeutische Lücke schließen, so Arndt Vogel, Hannover. Der Wirkstoff und dessen aktive Metabolite hemmen zahlreiche Kinasen, die in den Signalwegen der Angiogenese und Onkogenese involviert sind und auch für die Tumorumgebung von Bedeutung sind.
Wie die Ergebnisse der CORRECT-Studie zeigen, erhöht die Behandlung mit Regorafenib die Chance auf längeres Überleben. In der Studie waren 760 mCRC-Patienten mit Progress unter Standardtherapien oder Intoleranz gegenüber diesen randomisiert mit Regorafenib oder Placebo behandelt worden. Bei über der Hälfte der Patienten lag eine KRAS-Mutation vor [Grothey A et al. Lancet. 2013;
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