Der Newsletter des DPR

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REPORT


10/2020

DER NEWSLETTER DES DPR

Deutscher Pflegerat e.V. Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen In Kooperation mit

Franz Wagner Präsident des Deutschen Pflegerats

Editorial

20.000 Stellen sind nicht genug

D

as Bundesgesundheitsministerium hat einen Referentenentwurf für ein Versorgungsverbesserungsgesetz vorgelegt, der viele Fragen offenlässt. Für die Langzeitpflege sieht der Entwurf eine Finanzierung von 20.000 Pflegehilfskräften vor. Dies soll ein erster Schritt für die Umsetzung des neuen Personalbemessungssystems für Pflegeheime sein. Im Februar wurde zu einem möglichen neuen System der Personalbemessung in der Langzeitpflege der zweite Zwischenbericht vorgelegt. Danach ist ein Personalzuwachs in der Pflege um 36% notwendig, überwiegend bestehend aus Pflegeassistentinnen und Pflegeassistenten. Das ist verbunden mit vielen Fragen für eine neue Personal-Struktur in den Einrichtungen. Aus Sicht des DPR muss auch bei den Pflegefachpersonen deutlich aufgestockt werden. Jetzt ist es an der Zeit, endlich die Karten vollständig auf den Tisch zu legen. Vom Bund wie auch von den Ländern. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden aus Sicht der Politik in Pflegeheimen zusätzlich benötigt? Hier fehlt es zum Stand heute noch an einer klaren Aussage. Wie ist der weitere konkrete Verlauf zur Umsetzung des neuen Personalbemessungsverfahrens in der Langzeitpflege wie auch im Krankenhaus? Wo ist die jeweilige Roadmap zur Umsetzung? Wo ist der wichtige Einbezug der ambulanten Pflege? Die Profession der Pflegenden braucht deutliche Antworten, die auch darüber entscheiden, wie viele Menschen künftig bereit sind, in der Pflege zu arbeiten. Benötigt werden grundlegende Reformen und keine Salamitaktik. Der sich abzeichnenden Personalkatastrophe in der stationären Langzeitpflege muss seitens des Gesetzgebers schnellstmöglich etwas entgegengesetzt werden, so dass sich die Situation für die Pflegenden spürbar verbessert. Die im Referentenentwurf geplante Stellenaufstockung für die Langzeitpflege ist aus Sicht des Deutschen Pflegerats deutlich nachzubessern und darf sich nicht auf Pflegehilfskräfte beschränken.

Dr. h.c. Franz Wagner Präsident des Deutschen Pflegerats

HEILBERUFE  10.2020 / 72

IM FOKUS Forderungen auf dem Tisch „Die Corona-Pandemie zeigt deutlich, wie wichtig eine gute pflegerische Versorgung ist.“ Das sind die Worte des Bündnisses für Gute Pflege, welches im August seine Reformvorschläge für eine „gerechte, solidarische und nachhaltige Reform der Pflegeversicherung“ vorgelegt hat. Die erste Welle der Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Mitarbeiter in der Pflege gut ausgebildet sind und hohes Verständnis für ihre Arbeit haben. Gezeigt hat sich jedoch auch, wo die Schwachstellen liegen, vor allem in der Personalausstattung. „Eine qualitativ hochwertige und am Bedarf orientierte Pflege setzt eine deutlich bessere Personalausstattung in der stationären und ambulanten Altenpflege voraus sowie eine angemessene tarifliche Bezahlung der Pflegekräfte“, heißt es beim Bündnis weiter. Gefordert wird ein