Eine Bestandsaufnahme zur Klimakrise inmitten der COVID-19-Pandemie

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REPORT


Elektrotechnik & Informationstechnik https://doi.org/10.1007/s00502-020-00833-6

Eine Bestandsaufnahme zur Klimakrise inmitten der COVID-19-Pandemie H. E. Rieder

Die atmosphärische Konzentration gutgemischter Treibhausgase ist seit 1850 drastisch angestiegen. Hauptursache hierfür ist menschliches Handeln, vor allem die Verbrennung fossiler Energieträger. Die Auswirkung dieser Veränderung der chemischen Zusammensetzung der Erdatmosphäre ist ein positiver Strahlungsantrieb, welcher sich letztendlich in der beobachteten Erderwärmung manifestiert. Die globale Mitteltemperatur hat seit der vorindustriellen Zeit um ca. 1,0 °C zugenommen und bei fortschreitender Emission von Treibhausgasen auf heutigem Niveau droht eine Temperaturzunahme bis 2100 von 3,7 °C bis 4,8 °C über dem Durchschnitt von 1850–1900. Ein derartiger Temperaturanstieg wäre mit fatalen Folgen für viele Ökosysteme und auch uns Menschen verbunden, wie die Sachstandsberichte des Weltklimarats dies eindrücklich darlegen. Aus diesem Grund wurde auf der Pariser-Klimakonferenz beschlossen, die globale Erwärmung auf unter 2 °C, idealerweise auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind rasche und drastische Emissionsreduktionen hin zu Netto-Null-Emission spätestens bis 2050 erforderlich. Ein Blick auf die Entwicklung der globalen Treibhausgasemissionen der letzten Jahre und Jahrzehnte zeigt deutlich, wie weit wir von diesem Ziel entfernt sind, steigen die globalen Emissionen doch immer noch an. Auch die im Rahmen der Pariser Klimaziele zugesagten nationalen Emissionsreduktionen sind auf momentanem Stand nicht ausreichend, um das 1,5-°C-Ziel zu erreichen. Es ist nun höchste Zeit, die Anstrengungen deutlich zu erhöhen. Noch ist die Erreichung des 1,5-°C-Ziels möglich, die Zeit, um die erforderlichen Maßnahmen zur Emissionsminderung zu setzen, läuft aber binnen dieses Jahrzehnts ab. Schlüsselwörter: Klimawandel; Treibhausgase; COP21; Anthropozän

A review of the state of the climate crisis in the midst of the COVID-19 pandemic. The atmospheric concentration of well-mixed greenhouse gases has drastically increased since 1850. The prime cause for this increase is anthropogenic activity, particularly the burning of fossil fuels. As a consequence of the changing atmospheric composition, we observe a net positive radiative forcing, which manifests in global warming. The global mean surface temperature has increased since the preindustrial by about 1.0 °C. Under the assumption of continued greenhouse gas emissions, climate models project a temperature increase between 3.7 °C and 4.8 °C until 2100 (compared to the 1850-1900 mean). The assessment reports of the Intergovernmental Panel on Climate Change detail the catastrophic consequences of global warming of such extent for both ecosystems and mankind. As a consequence, the Paris Agreement aims to limit global warming to below 2 °C, ideally 1.5 °C, when compared to the preindustrial. To achieve this goal, fast and ambitious emission controls are required, reaching net ze