Eine pulsierende Zeitbombe in der Hand

  • PDF / 177,714 Bytes
  • 2 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
  • 31 Downloads / 190 Views

DOWNLOAD

REPORT


Diabetes in der Schwangerschaft prädisponiert das Kind für Asthma Pädiatrie --  Autor: D. Reinhardt Die Evidenz mehrt sich, dass bestimmte Krankhei­ ten bereits im Mutterleib programmiert werden kön­ nen. Eine Studie zeigt nun, dass ein mütterlicher ­Diabetes während der Schwangerschaft das spätere Asthmarisiko des Kindes erhöht.

Quelle: Martinez MP, Lin J, Chow T et al. Maternal gestitional diabetes and type 2 diabetes during pregnancy and risk of childhood asthma in offspring. J Pediatr. 2020;219:173-9

In San Diego wurden 97.554 Schwangerschaften im Zeitraum 2007–2011 retrospektiv erfasst. 3,2% der Mütter hatten bereits zuvor an Typ-2-Diabetes gelit­ ten. Einen Gestationsdiabetes hatten 10,1% entwi­ ckelt, von denen ca. ein Drittel eine antidiabetische Therapie erhalten hatte. Die Kinder wurden dann vom 5. Lebensjahr an prospektiv verfolgt. Im mitt­ leren Alter von 7,6 Jahren hatten 15,5% von ihnen ein Asthma bronchiale entwickelt. Ein mütterlicher Dia­ betes stellte dafür in Wechselwirkung mit einem mütterlichen Asthma ein Risiko dar (p < 0,05). 89.487 der Kinder hatten eine Mutter ohne Asthma bronchiale. In dieser Gruppe war ein mütterlicher Typ-2-Diabetes signifikant mit einem späteren Asth­ ma bronchiale assoziiert (Hazard Ratio [HR 1,21, p < 0,001). Dies galt auch für einen Gestationsdiabetes,

allerdings nur, wenn dieser behandlungsbedürftig gewesen war (HR 1,12, p < 0,04). 8.067 der Kinder hatten eine Mutter, die selbst ein Asthma bronchiale hatte. Bei ihnen ergab sich ein ­signifikant erhöhtes Risiko nur für einen mütterli­ chen Typ-2-Diabetes (HR 1,53, p < 0,001).

MMW-Kommentar Kinder von Müttern, die sowohl an Typ-2-Diabetes als auch an Asthma litten, hatten ein fast 50%iges ­R isiko, selbst ein Asthma zu entwickeln. Ein Gesta­ tionsdiabetes war nur dann ein Risiko, wenn er the­ rapiebedürftig war. Neben einem Glukosestress wur­ den von den Autoren als Pathomechanismen für die pränatale Programmierung eine chronische Inflam­ mation, eine Hypoxie, ein fetaler Hyperinsulinismus sowie andere Stoffwechselvorgänge und Immunant­ worten mit einem Einfluss auf die Reifung der Atem­ wege (z. B. Surfactant) verantwortlich gemacht. In­ teressant ist, dass das Signifikanzniveau auch nach der analytischen Berücksichtigung mehrere Fakto­ ren – speziell einer Adipositas – erhalten blieb.

Eine pulsierende Zeitbombe in der Hand näht und verschlossen worden. In den folgenden drei Tagen bildete sich an der Stelle eine schmerzhafte, ca. 1,5 cm ­große, rote Beule (Abb. A). Bei der Untersuchung

© N Engl J Med 2020;383:763

Ein 10-jähriger Junge hatte sich mit ­einem Küchenmesser an der Palmarseite im Bereich der Grundphalanx des Digi­ tus II links verletzt. Die Wunde war ge­



H. Holzgreve

Quelle: Stevens PE, Adler R. Traumatic vascular injury to the hand. N Engl J Med 2020;383:763

A: Rote, pulsierende Beule an der Hand. B: Zur Exzision präpariertes Aneurysma.

30

waren Hand und Finger neurologisch un­ auffällig. Die „Beule“ pulsierte, und bei der Auskultation hörte man ein Strö­ mungsgeräusch. Es handelte sich um