Eine Salbe und ihr Erfinder Prof. Dr. Eiko E. Petersen
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—— Etwa 70 % der Patientinnen mit neu di-
agnostiziertem Ovarialkarzinom entwickeln nach einer Erstlinientherapie aus zytoreduktiver Chirurgie in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie innerhalb von drei Jahren ein Rezidiv, das in der Regel nicht mehr kurativ behandelt werden kann. Es konnte nun belegt werden, dass eine Erhaltungstherapie mit dem PARP („poly[ADP-ribose] polymerase“)-Inhibitor Olaparib (Lynparza®) das Potenzial hat, die progressionsfreie Zeit von Patientinnen mit neu diagnostiziertem, fortgeschrittenem Ovarialkarzinom und Mutation des Tumorsuppressorgens BRCA1/2 maßgeblich zu verlängern. In der Zulassungsstudie, der placebokontrollierten Phase-III-Studie SOLO-1, hatte die Erhaltungstherapie mit Olaparib das Risiko für eine Erkrankungsprogression oder Tod um signifikant 70 % reduziert (p < 0,001). In die Studie wurden insgesamt 391 Patientinnen mit neu diagnostiziertem, fortgeschrittenem, BRCA1/2-mutiertem, „high grade“ serösem oder endometrioidem Ovarial-, primärem Peritoneal- oder Eileiterkarzinom im Stadium FIGO III–IV aufgenommen. Alle Patientinnen hatten nach der Standarderst-
linientherapie eine partielle oder komplette Remission erreicht. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) – primärer Endpunkt der Studie – war in der Olaparib-Gruppe zum Zeitpunkt der Primäranalyse nach einer medianen Beobachtungsdauer von 40,7 Monaten noch nicht erreicht; in der Placebogruppe lag es dagegen bei lediglich 13,8 Monaten. Von den mit Olaparib behandelten Patientinnen hatten nach drei Jahren 60 % ohne Krankheitsprogression überlebt, in der Placebogruppe waren es 27 %. Der substanzielle PFS-Vorteil durch Olaparib ließ sich in allen untersuchten Subgruppen nachweisen, das heißt, er war unabhängig etwa von der Qualität des klinischen Ansprechens nach Chemotherapie (partielles oder komplettes Ansprechen), Performancestatus, BRCAMutation (BRCA1, BRCA2 oder beide), Alter der Patientinnen bei Aufnahme in die Studie, FIGO-Stadium oder dem Vorliegen einer residualen makroskopischen Erkrankung nach Debulking. Das Nebenwirkungs- und Sicherheitsprofil von Olaparib war trotz der längeren Behandlungsdauer in der Erstlinientherapie konsistent mit den bisherigen Erfahrungen
Eine Salbe und ihr Erfinder Prof. Dr. Eiko E. Petersen —— Der im Mai 2016 verstorbene Firmen-
gründer der Kaymogyn GmbH, Prof. Dr. Eiko E. Petersen, war Facharzt für Frauenheilkunde, Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Er hat sich in seiner langjährigen Tätigkeit große Verdienste in der Wissenschaft und hier insbesondere auf dem Spezialgebiet der Vulvaerkrankungen und Infektiologie der Frau erworben. Als langjähriger Leiter der Sektion „Gynäkologische Infektiologie“ der Universitätsfrauenklinik Freiburg und der Fortbildungskurse in Kaysersberg setzte er sich über Jahrzehnte für die Weiterbildung junger Kolleginnen und Kollegen ein. 2005 schied Petersen aus der Klinik aus. Er war aber weiterhin sehr aktiv, unter anderem als Referent für Kongresse und Veranstaltungen.
gynäkologie + geburtshilfe 2020; 25 (S1)
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