Ergebnisse nach Plattenstabilisierung der Symphysensprengung

  • PDF / 1,135,713 Bytes
  • 8 Pages / 595 x 792 pts Page_size
  • 31 Downloads / 207 Views

DOWNLOAD

REPORT


Martin C. Jordan1 · Veronika Jäckle1 · Sebastian Scheidt2 · Lars Eden1 · Fabian Gilbert1 · Timo M. Heintel1 · Hendrik Jansen1 · Rainer H. Meffert1 1

© Der/die Autor(en) 2020 Redaktion W. Mutschler, München H. Polzer, München B. Ockert, München

Hintergrund und Fragestellung Als Verletzung des vorderen Beckenrings kann die Symphysensprengung isoliert oder in Kombination mit ligamentären oder knöchernen Läsionen des hinteren Beckenrings auftreten. Die Instabilität der Beckenverletzung ergibt sich aus dem Ausmaß der symphysären Schädigung und der Verletzungsart des hinteren Beckenrings. Bei Verdacht auf eine instabile Beckenverletzung kann präklinisch ein Beckengurt zur temporären Stabilisierung angelegt werden. In der Klinik erfolgt dann die Diagnostik durch konventionelle Röntgenbilder (a.-p., Inlet, Outlet) oder eine Computertomographie [1]. Bei relevanter symphysärer Diastase besteht die Möglichkeit, die bindegewebige Gelenkzerreißung der Symphyse mit einer Symphysenplatte zu stabilisieren [2, 3]. Hierbei handelt es sich nicht um eine klassische Osteosynthese, sondern um eine temporäre Stabilisierung der Faserknorpelverletzung, welche den Kontakt der Schambeinäste bis zur sicheren Heilung der Symphyse sicherstellt[4]. Abhängig vom Verletzungsmuster am hinteren Beckenring ist eine Ergänzung der Symphysenplatte durch unterschiedliche posteriore Stabilisierungsverfahren erforderlich (Plattenosteosynthese, SI-Schrauben, spinoalare Aufhängung etc.). Folgende Fragen sollen durch diese Studie beantwortet werden: 1) Erhebung des Unfallmechanismus und Klassifikation eines Patientenkollektivs mit Symphysensprengung, 2) Analyse des operativen

Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland 2 Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland

Ergebnisse nach Plattenstabilisierung der Symphysensprengung Vorgehens, 3) Auswertung der radiologischen Verlaufskontrollen und 4) systematische Erfassung aufgetretener Komplikationen.

Material und Methoden Datenerhebung und -aufarbeitung Es handelt sich um retrospektiv erhobene und irreversibel anonymisierte Daten. Eingeschlossen wurden alle Patienten aus den Jahren 2006–2016, welche aufgrund einer Beckenverletzung in die Notaufnahme eines überregionalen Traumazentrums eingeliefert wurden. Für die Erstellung der Datenbank wurden zuvor definierte Ein- und Ausschlusskriterien festgelegt. Eingeschlossen wurden alle Patienten mit unfallbedingter Symphysensprengung (ICD S33.4), bei denen eine suffiziente Bildgebung (Computertomographie) des Beckens vorlag. Ausgeschlossen wurden alle Patienten, die eine rein knöcherne Verletzung des vorderen Beckenrings aufwiesen, Patien-

tinnen mit einer geburtstraumatischen Symphysensprengung sowie Patienten, die während oder kurz nach der Primärversorgung aufgrund der Verletzungsschwere verstarben. Insgesamt wurden 64 Patienten mit operativ stabilisierter Symphysensprengung identifiziert. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 24 Mon