Lebererkrankungen bei Diabetes mellitus
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Matthias Kaltheuner1 · Michael Roden2,3,4 1
Diabetologikum Leverkusen, Leverkusen, Deutschland Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich Heine Universität, Düsseldorf, Deutschland 3 Institut für Klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ), Leibniz Zentrum für Diabetesforschung, Düsseldorf, Deutschland 4 Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD e. V.), Neuherberg, Deutschland 2
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Lebererkrankungen bei Diabetes mellitus Lebererkrankungen gehören seit Jahrzehnten zum Alltag von Allgemeinmedizinern und Internisten. Die Diagnosen Fettleber oder unklare Hepatopathie werden sehr häufig gestellt. Unabhängig vom Alkoholgenuss und Alter bedeutet das Vorliegen von Adipositas und v. a. Typ-2 Diabetes nicht nur ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Fettlebererkrankung, sondern auch für deren Fortschreiten zur Entzündung und Fibrose bzw. Zirrhose. Die besondere Herausforderung dieser nichtalkoholischen Lebererkrankungen (NAFLD) liegt zum einen in den noch immer begrenzten diagnostischen Möglichkeiten in der klinischen Praxis und zum anderen im Fehlen einer zugelassenen medikamentösen Therapie. Der Übergang von der sog. Fettleber zur Leberfibrose/-zirrhose ist nicht gut erfassbar, da die Sonographie und Elastographie für die Diagnose der Leberfibrose nicht ausreichend sensitiv sind und Frühstadien der Leberzirrhose oft nicht erkannt werden.
Der häufig geäußerte »Verdacht eines übermäßigen Alkoholgenusses ist für NAFLDPatienten belastend Zwar ist das Meiden von Überernährung und übermäßigem Alkoholgenuss wirksam, aber nur etwa 10 % aller Patienten erreichen die notwendige Gewichtsabnahme. Für die Patienten ist die chronische leichte Lebererkrankung oft belas-
tend, da der Verdacht eines übermäßigen Alkoholgenusses bei jedem medizinischen Kontakt nur schwer abwehrbar ist. Die objektive Gefährdung wiederum wird häufig nicht wahrgenommen. So entwickelte sich dem Anschein nach ein therapeutischer Nihilismus, der seinen Ursprung in mangelnden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten hat. Mit den Beiträgen in diesem Heft möchten wir die Bedeutung der Lebererkrankungen bei Diabetes mellitus sowie die diagnostischen und therapeutischen Fortschritte der letzten Jahre aufzeigen. Roman Liebe und Verena Keitel-Anselmino berichten über die genetischen Hintergründe der Fettlebererkrankung, die die klinische Beobachtung, dass oft keine gute Korrelation von Adipositas und Fettleber besteht, erklären. Norbert Stefan untersucht die Rolle der Insulinresistenz und des oxidativen Stresses, die Adipositas, Typ-2-Diabetes und NAFLD verbinden. Jörn Schattenberg und Andreas Geier berichten über neue diagnostische Verfahren bei Diabetes und Fettleber. Nachdem es im Alltag der klinischen Grundversorgung seit Jahrzehnten kaum Veränderungen in der Diagnostik der Fettlebererkrankungen gab, lassen aktuelle Ansätze neue Hoffnung aufkommen. Jennifer Pützer und Sabine Kahl zeigen den aktuellen Stand der medikamentösen Behand
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