Maschinenperfusion zur Konditionierung der Leber und Niere vor Transplantation

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REPORT


Die Maschinenperfusion etabliert sich zunehmend als effektives Verfahren zur Minderung des Konservierungsschadens solider Organe vor Transplantation. Die Evaluation und Konditionierung von zu transplantierenden Organen mit dem Ziel der Ausweitung des Spenderpols, Verbesserung der Transplantatfunktion, des Patientenund Transplantatüberlebens stehen im Mittelpunkt des Interesses. Der vorliegende Beitrag fasst aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Maschinenperfusion zur Konditionierung von Leber und Niere vor Transplantation zusammen.

Möglichkeiten der Maschinenperfusion Die Wiederentdeckung, Weiterentwicklung und klinische Etablierung der Maschinenperfusion (MP) stellt den signifikantesten Fortschritt im Bereich der Transplantationsmedizin innerhalb der letzten Dekaden dar. Initial standen Sicherheit, klinische Machbarkeit sowie Reduktion des Konservierungsschadens und Verbesserung der initialen Transplantatfunktion im Vordergrund. Aktuell zeigte sich eine Weiterentwicklung hin zur Bestimmung der Organqualität während der Ex-situ-Perfusion. Damit ergibt sich erstmalig die Möglichkeit einer verlässlichen Evaluation der Organfunktion bereits vor Transplantation, was eine Steigerung der Organutilisation bewirken wird. Im Gegensatz zur klassischen statischen, kalten Lagerung („static cold storage“ [SCS]) eröffnet MP Möglichkeit

F. Becker · A. Pascher · J. G. Brockmann Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Münster, AlbertSchweitzer-Campus 1, Gebäude W1, Münster, Deutschland

Maschinenperfusion zur Konditionierung der Leber und Niere vor Transplantation zur Organbehandlung vor Transplantation und erlaubt zusätzlich eine bessere Planbarkeit dieser Eingriffe.

Arten der Maschinenperfusion Es muss zwischen hypothermer (HMP, 4–10 °C) und normothermer (NMP, 32–37 °C) MP unterschieden werden. SCS und HMP ist ein Abkühlen des Transplantats auf 4 °C gemein, um Stoffwechselvorgänge (insbesondere ATP[Adenosintriphosphat]-verbrauchende) zu reduzieren. Ein Vorteil der HMP ist die flussbasierte Endothelprotektion, Verminderung von Vasospasmus und Zirkulation von Nährstoffen und Puffern sowie Abtransport bzw. Verdünnung von anfallenden Stoffwechselprodukten und Toxinen. Als protektiver Mechanismus bedingt die hypotherme oxygenierte Perfusion (HOPE) eine Limitierung der mitochondrialen Schädigung sowie Auffüllen der ATPReserven.

muss zwischen HMP und »NMPEsunterschieden werden NMP erzeugt ein fast physiologisches Milieu, indem dem bei Körpertemperatur sowohl Sauerstoff als auch im Blut enthaltenen Nährstoffe und Hormone (z. B. Gallensalze, Insulin) zugeführt werden. Eine solche Perfusioneliminiertnichtnur die kritische Kaltischämiezeit, sondern erlaubt die Beurteilung unter physiologischen Bedingungen und verlagert die potenziell schädigenden Mechanismen der

Reperfusion vom kranken Empfänger an die Maschine.

Konditionierung durch Maschinenperfusion Im Bereich Organtransplantation definiert sich Konditionierung als Exvivo-Behandlung des Transplantats vor Reperfusion im Empfänger und wird durch zun