Multi-Enzymsystem zur Herstellung eines alternativen Zuckersirups

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REPORT


Enzymsüße

Multi-Enzymsystem zur Herstellung eines alternativen Zuckersirups SABINE-LUTZ-WAHL 1, EVA PROSS 1, JÖRG HINRICHS 2 , LUTZ FISCHER 1 1 FACHGEBIET BIOTECHNOLOGIE UND ENZYMWISSENSCHAFT, INSTITUT FÜR LEBENSMITTELWISSENSCHAFT UND BIOTECHNOLOGIE, UNIVERSITÄT HOHENHEIM 2 FACHGEBIET MILCHWISSENSCHAFT UND -TECHNOLOGIE, INSTITUT FÜR LEBENSMITTELWISSENSCHAFT UND BIOTECHNOLOGIE, UNIVERSITÄT HOHENHEIM

Energy-rich foods lead to an increase of overweight people in our societies. Mainly the fat and sugar content in foods is responsible for this progress. However, both components are very important for the taste and acceptance of foods. Thus, the abundant available lactose will be enzymatically modified by using the enzymes β-galactosidase, L-arabinose isomerase and glucose isomerase in order to generate a new natural sugar syrup. The new sugar mixture will be much sweeter than lactose. DOI: 10.1007/s12268-020-1467-2 © Die Autoren 2020

ó Zuckerhaltige, süßschmeckende Lebensmittel erfreuen sich einer ungebremst starken Nachfrage bei den Konsumenten, obwohl seit langem bekannt ist, dass eine hohe Energiezufuhr durch Lebensmittel bei gleichzeitig geringer körperlicher Bewegung zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann, wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht [1]. Deshalb wird seit Jahrzehn-

ten nach und an Zuckeraustauschstoffen und Süßstoffen geforscht, die bei gleicher Süße einen geringen physiologischen Energiegehalt besitzen. Die im Markt befindlichen Süßungsmittel sind im Vergleich zu den natürlichen Zuckern wie Saccharose (allg. Haushaltszucker) oder Glucose (Traubenzucker) jedoch nicht gleich in der geschmacklichen Wahrnehmung. Außerdem ist für Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe die

Tab. 1: Süße und Energiegehalt verschiedener Zucker sowie Abschätzung des Einsparungspotenzials für ein Milcherzeugnis pro 100 g auf Basis der Daten von [18].

Relative Süße1) (RS)

Energie in kJ/g

Referenz pro 100 g Milcherzeugnis + Zucker, z. B. Fruchtjoghurt

Variante pro 100 g Lactosered. Milcherzeugnis + tri-enzym. Sirup

Lactose

16

16,8

4,6 g



Galactose

32

16,8



2,3 g 2,3 g

Glucose

74

16,8



Tagatose

92

6,33)/12,64)





Fructose

172

16,8





SÄ2) im Milcherzeugnis





74

244

Zugabe Tri-enzym. Sirup

84

15,1



4,0 g

Zugabe Saccharose

100

16,8

5,0 g

SÄ im Milcherzeugnis + Zugabe Sacharosereduktion in %





574

574



100

Energie aus Zucker kJ/100 g (Reduktion) 1) Daten

für neutralen pH-Wert;

2) SÄ:

BIOspektrum | 06.20 | 26. Jahrgang

159 (0%)

Süßeäquivalent = Konzentration Zucker x RS;

138 (13%) 3) [13];

4) [14].

Zusatzstoff-Zulassungsverordnung zu beachten und eine Deklaration ist vorgeschrieben, was zusätzlich für Skepsis beim Konsumenten sorgt. Interessant scheint daher die enzymatische Umwandlung eines natürlichen Zuckers, wie der Lactose. Zwar hat Lactose im Vergleich zu Saccharose eine wesentlich geringere Süße von nur ca. 16 Prozent, sie fällt jedoch in sehr großen Mengen als Nebenstrom (Süß- oder Sauermolke, ca. pH