Stykow, Petra (2020): Politikwissenschaftlich arbeiten

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Stykow, Petra (2020): Politikwissenschaftlich arbeiten Paderborn: Wilhelm Fink (UTB). 302 Seiten. 18,99 C Matthias Freise

© Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft 2020

Was heißt es eigentlich, politikwissenschaftlich zu arbeiten? Was wird von Studierenden erwartet, die sich für ein Studium der Politikwissenschaft entscheiden? Und was können sie tun, um einen möglichst großen Lerngewinn zu erzielen und gleichzeitig mit guten Noten zu glänzen? Diese Fragen beantwortet Petra Stykow unter Mitarbeit ihres Studenten Tihomir Vrdoljak in ihrem neuen UTB-Band. Das Lehrbuch versteht sich weder als sozialwissenschaftliches Methodenpropädeutikum noch als Einführung in die fachlichen Inhalte der Politikwissenschaft, sondern setzt früher an, indem es die grundlegenden Arbeitstechniken eines sozialwissenschaftlichen Studiums anhand von zahlreichen Beispielen aus dem Alltag von Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftlern illustriert und vermittelt. Damit ist der Band sehr empfehlenswert für Studierende in den ersten Fachsemestern und eignet sich auch gut als Leseempfehlung für junge Menschen, die sich noch überlegen, ob ein Studium der Politikwissenschaft das Richtige für sie ist. Er ist bewusst so verfasst, dass auch nur einzelne Kapitel gelesen werden können und ein Springen zwischen den Abschnitten jederzeit möglich ist. Angereichert ist das Buch durch zahlreiche Illustrationen, Kurzzusammenfassungen und konkrete Beispiele aus allen Teildisziplinen des Faches. Es besticht zudem durch die sehr studierendenfreundliche Schreibweise der Autorin, die ihre Leserinnen und Leser direkt anspricht, ohne dabei in den Stil eines Kochbuches zu verfallen. In einem ersten Schritt nähert sich Stykow dem Wesen der Politikwissenschaft als Grenzgängerin zwischen empirischer Sozialforschung und politischer Philosophie an und zeichnet einen Überblick des Perspektivenpluralismus des Faches. Daraus leitet sie dann Hinweise zum Studium der Politikwissenschaft ab, die im Gegensatz zu berufsqualifizierenden Studiengängen ein hohes Maß an Selbstorganisation einfordert, M. Freise () Institut für Politikwissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, Deutschland E-Mail: [email protected]

K

M. Freise

damit aber auch zahlreiche Möglichkeiten der persönlichen Schwerpunktsetzung eröffnet. Nach dem einführenden Kapitel stellt die Autorin drei basale Teilbereiche des politikwissenschaftlichen Studiums vor: (1) Das Lesen, Auswerten und Analysieren von Fachtexten, (2) das Vorbereiten und Bestehen der gängigen Prüfungsformate vom Referat über die Klausur und die mündliche Prüfung bis hin zu Essays, Hausund Abschlussarbeiten und schließlich (3) das Konzipieren, Durchführen und Niederschreiben politikwissenschaftlicher Forschung, dem der größte Teil des Buches gewidmet ist. Dabei vermittelt Stykow zahlreiche praktische Handreichungen, die etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vielleicht banal erscheinen, gerade aber für solche Studierende eine große Bereicherung darstellen, die aus einer Familie stammen, in der di