Warum Sonnenlicht gegen Multiple Sklerose hilft

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REPORT


en/-brillen, typischerweise drückender Schmerz, gehäuft bei Migränepatienten 2. Weniger spezifische, drückende Kopfschmerzen ohne Begleitsymptome 3. Kopfschmerzen bei Patienten mit primärer Kopfschmerzerkrankung, v. a. Migräne: Symptome häufig ähnlich wie in Vorgeschichte 4. Kopfschmerzen als Folge der ­SARS-CoV-2-Infektion: Verschlechterung durch Bewegung; häufig holo- oder hemikraniell; Begleitsymptom Phonophobie, seltener Photophobie, Übelkeit, Erbrechen

Hinweis des Verlags. ​Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral. psychopraxis.neuropraxis2020·23:270–271 https://​doi.org/​10.1007/​s00739-​ 020-​00680-2 © Springer-Verlag GmbH Austria, ein Teil von Springer Nature 2020

Quelle: www. springermedizin.de/ Dr. Beate Schumacher

Studienanalyse

Warum Sonnenlicht gegen Multiple Sklerose hilft Die Sonne schützt vor Multipler Sklerose und mildert den Krankheitsverlauf – das ist schon lange bekannt. Es liegt aber nicht nur am Vitamin D. Forscher haben neue Gründe gefunden. FF Der Zusammenhang ist frappierend und schon seit fast 100  Jahren bekannt: In polaren und gemäßigten Breiten mit wenig Sonne ist die ­MS-​ Inzidenz deutlich höher als in den Tropen und Subtropen, auch verläuft eine ­MS in sonnigen Regionen im Schnitt deutlich milder als in trüben Gefilden. Dieser Effekt lässt sich sogar für das relativ kleine Deutschland nachweisen, erläuterte Professor Heinz Wiendl von der Universität Münster auf dem virtuellen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (­DGN).

Schwere der ­MS korreliert mit Vitamin-D-Spiegeln Wiendl bezog sich auf eine Auswertung der deutschen M ­ S-​Kohorte mit rund 1400 Patienten. Danach haben Patienten in Norddeutschland einen schwereren Verlauf mit mehr Gadoli-

nium-anreichernden Läsionen als Patienten im sonnigeren Süden. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch in der französischen BioNat-­MS-​Kohorte beobachten. In beiden Kohorten korreliert die Schwere der ­MS zudem mit den Vitamin-D-Spiegeln bei der Aufnahme: Patienten mit den niedrigsten Werten zu Beginn entwickelten im Verlauf die stärksten Einschränkungen. Auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Vitamin D und M ­S deuten genetische Untersuchungen: Einzelnukleotid-Polymorphismen, die zu einer verminderten Vitamin-DProduktion führen, gehen mit einem zwei- bis vierfach erhöhten ­MS-​Risiko einher. Ist Vitamin D also tatsächlich der Hauptmediator für den Schutz durch Sonnenlicht? Dann sollte eine Supplementierung den ­MS-​Verlauf deutlich bremsen. Das ist allerdings nur

bedingt der Fall. In der randomisiertkontrollierten ­SOLAR-​Studie mit 226 Patienten, die zu einer ­MS-​Basistherapie mit Interferon beta-1a entweder hochdosiertes VitaminD3 oder Placebo bekamen, entwickelten Patienten mit der Vitaminsupplementierung ein Drittel weniger M ­ RT-​Läsionen und 30 % weniger Schübe [1]. Allerdings war die Differenz bei den Schüben zur Placebogruppe nicht signifikant, ebenso wenig konnte die Therapie die Behinderungsprogression bremsen, was a