Schaufensterkrankheit - wenn die Beine schmerzen
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Schaufensterkrankheit – wenn die Beine schmerzen Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) Weltweit steigt die Zahl der Patienten mit einem Diabetes mellitus und/oder einer Nierenerkrankung. Aus diesem Grund und wegen der Überalterung der Gesellschaft ist mit einem weiteren Anstieg an pAVK-Erkrankungen zu rechnen. Welche Symptome weisen auf eine pAVK hin und was ist das Ziel der Behandlung?
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ie periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) beschreibt sowohl die akuten arteriellen Verschlüsse als auch die chronisch-stenosierenden Prozesse der distalen Aorta und der extremitätenversorgenden Arterien. In bis zu 90% der Fälle betrifft die pAVK die untere Extremität. Während der akute Gefäßverschluss, die sogenannte akute Extremitätenischämie, häufig thrombotisch oder embolisch bedingt ist, bezieht sich die chronische Form der pAVK vor allem auf progrediente, entzündliche und fetteinlagernde (atherosklerotische) gefäßverengende Prozesse. Die akute Ischämie stellt wie der Herzinfarkt oder der Schlaganfall eine Notfallsituation dar und muss umgehend behandelt werden, um eine Amputation verhindern zu können. Bei den chronischen Prozessen innerhalb der Gefäßwand ist zu unterscheiden, ob es sich um eine stabile oder eine instabile Situation handelt und kann dann entsprechend konservativ oder dringlich mit Hilfe eines interventionellen Eingriffs oder einer Operation behandelt werden, um ein Fortschreiten bis hin zum Gewebeuntergang, der sogenannten Gewebsnekrose, mit folgender Amputation verhindern zu können. In seltenen Fällen (ca 5%) liegen der chronischen pAVK auch andere Ursachen (Vaskulitiden, Traumen oder Gefäßmalformationen) zugrunde.
Die medikamentöse Therapie der pAVK-Patienten scheint nicht ausgeschöpft zu sein. Die Prävalenz der pAVK nimmt in Deutschland und weltweit zu. In der Allgemeinbevölkerung schätzt man sie auf zwischen 3 und 10%. Die Prävalenz steigt mit höherem Lebensalter – über 70 Lebensjahre – auf etwa 20%. Die pAVK stellt einen unabhängigen Prädiktor für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität dar. Die Zehn-Jahres-Mortalität bei Patienten mit chronischer pAVK liegt bei ca. 30%, bei der akuten Ischämie ist sie deutlich höher. Risikofaktoren für die Entstehung einer pAVK sind arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie, Rauchen, Alter, genetische Disposition. HEILBERUFE 10.2020 / 72
Klinisches Bild und Stadieneinteilung Das klinische Bild der pAVK umfasst verschiedene Zeichen und Symptome der Durchblutungsstörung der betroffenen Extremität. Leitsymptom der pAVK ist belastungsabhängiger Schmerz, der typischerweise distal des stenosierenden Areals auftritt. Die pAVK der unteren Extremitäten wird auch als Schaufensterkrankheit oder Claudicatio intermittens bezeichnet und ist durch die belastungsabhängigen Beinschmerzen und das schmerzbedingte intermittierende Anhalten nach einer gewissen Gehstrecke geprägt. Typisch ist eine Besserung der Symptomatik durch Pausen und eine Tieflagerung der Beine. Da bei Bewegung die Muskulatur in den Beinen mehr Sauerstoff und damit mehr Bl
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