Schweigen ist Gold
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Neues Modell zur Beschreibung von Attraktivität
Schönheit, Authentizität, Selbstwertgefühl Ein neues, dreidimensionales Modell soll erleichtern, Attraktivität zu beschreiben.
© Look! / Adobe Stock (Symbolbild mit Fotomodell)
Der plastische Chirurg Dr. Steven Dayan aus Chicago/USA hat ein neuartiges Modell zur Bewertung oder Messung von Attraktivität beschrieben. Er definiert dabei letztere als ein dreidimensionales Modell, das durch Schönheit, Authentizität und Selbstwertgefühl definiert ist. In diesem Modell wird, wenn alle drei Variablen auf einem Maximum liegen,
ein gewünschtes attraktives Aussehen erreicht, das als „natürliche Schönheit“ interpretiert werden kann. Einschränkend schreibt er, dass Attraktivität „relativ, dynamisch und stark von der Position des Projektors und des Interpreten abhängig“ sei. Der 3-D-Attraktivitätswürfel „ist daher in einer vierten Dimension enthalten, die die Perspektive des Jurors berücksichtigt“. Dayan und sein Team konnten zudem in einer kleinen Pilotstudie zeigen, dass auch sehbehinderte Menschen Schönheit erkennen können. Im Vergleich zu sehenden Testpersonen, denen die Augen verbunden worden waren, bewerteten Blinde Models, die zuvor in Schönheitskategorien eingeteilt wurden waren, signifikant häufiger entsprechend der Vorklassifizierung (75 % vs. 46 %). Offenbar verfügen Blinde über eine neuronale Fähigkeit zur Wahrnehmung von Attraktivität, die über den Sehsinn hinausgeht. Sebastian Lux Dayan S et at. J Cosmet Dermatol 2018; 17: 925-30 Dayan SH et al. Dermatol Surg 2020; 46: 1317-22
Mit wem Patienten nach ästhetischen Eingriffen reden und mit wem nicht
Schweigen ist Gold Über ihre Schönheitsoperation reden wollen die wenigsten O perierten, aber wenn doch: mit wem? Eine Umfrage zeigt es auf. Frauen sind und bleiben die Hauptzielgruppe in der ästhetischen Medizin. Laut der jüngst publizierten Statistik der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) für 2019/2020 verzeichneten die DGÄPC-Mitglieder einen Frauenanteil am gesamten Patientenaufkommen von 88 %. In diesem Jahr wurde auch abgefragt, ob Patienten offen über ihre Behandlungen und Eingriffe sprechen und wenn ja, mit wem sie dies tun. Ergebnis: Schweigen ist meist Gold. Vor allem gegenüber Arbeitgebern, Kunden sowie Kollegen und Geschäftspartnern möchten Patienten
nicht preisgeben, dass sie sich einem ästhetischen Eingriff unterzogen haben. Geschäftliches von Privatem zu trennen, ist den meisten Patienten in diesem Falle besonders wichtig. Offener sind sie gegenüber Familie und Freunden. Hier gaben weniger als ein Viertel der Befragten an, dass die Familie und der Freundeskreis nichts von dem Eingriff wissen sollten. Bekannten wiederum würde jeder Zweite nichts von einer Schönheits-OP erzählen. Das Ergebnis der Umfrage gilt nach Einschätzung der DGÄPC übergreifend für sämtliche Arten ästhetischer Korrektur. Matthias Wallenfels
06 ∙ 2020 ästhetische dermatologie & kosmetologie
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