Sieben Tage alte, offene Fraktur des Daumengrundglieds mit Phlegmone

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REPORT


Malte Rüdiger · Martin Grimm · Klaus Baumgarten · Anton Josef Kroesen

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Sieben Tage alte, offene Fraktur des Daumengrundglieds mit Phlegmone

Redaktion W. Mutschler, München H. Polzer, München B. Ockert, München

Klinik für Chirurgie, Sektion Unfallchirurgie, Krankenhaus Porz am Rhein, Köln, Deutschland

Fallbericht über die erfolgreiche operative Behandlung der Verletzung trotz eingetretener Komplikationen

Video online Die Online-Version dieses Beitrags (https:// doi.org/10.1007/s00113-020-00865-9) enthält ein Video, welches das funktionelle Ergebnis bei der vorgestellten Patientin zeigt. Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www.springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.

sowie ca. 0,2 × 0,2 cm große Wunde auf Höhe des ulnaren Grundglieds (. Abb. 1a, b). Die periphere Durchblutung und Sensibilität waren erhalten. Eine Verletzung der Sehnen lag nicht vor. An Vorerkrankungen bestanden bei der Patientin eine arterielle Hypertonie, eine Hypothyreose sowie eine Hyperurikämie.

Diagnose 2. gradig offene, dislozierte Fraktur des Daumengrundglieds mit umgebener Haut-/Weichteilnekrose und Phlegmone.

Therapie und Verlauf Anamnese Es stellte sich eine 79-jährige Patientin in der Notaufnahme mit einer offenen Verletzung und eitriger Wundinfektion am linken Daumen vor. Sie gab an, dass sie sich die Verletzung bereits eine Woche zuvor bei einem häuslichen Sturz zugezogen hatte.

Klinischer Befund Weichteildefektwunde einer Größe von ca. 2 × 1,5 cm am radialen Daumengrundglied mit teilweise nekrotischen Wundrändern und tiefer Infektion des Gewebes mit hier frei liegender subkapitaler Schrägfraktur des Grundglieds

Notfallmäßige Operation: Fixateur-externe-Anlage und Weichteilversorgung Noch am selben Tag führten wir notfallmäßig eine Nekrosektomie mit Knochen- und Weichteil-Débridement sowie die Anlage eines gelenkübergreifenden metakarpophalangealen Fixateur externe (Fa. Orthofix, Ottobrunn) durch (. Abb. 1c–e). In die OP-Wunde wurde eine Septopal-Minikette (Fa. Zimmer Biomet, Freiburg) eingelegt, und der Weichteildefekt am radialen Daumengrundglied wurde mit einer Kunsthaut (EpiGARD, Fa. Biovision, Ilmenau) gedeckt (. Abb. 1f) Die ulnare Wunde

wurde ausgeschnitten und die Minikette hier ausgeleitet. Die mikrobiologische Untersuchung der intraoperativ entnommenen Gewebeproben ergab den Nachweis von Proteus mirabilis. Dementsprechend wurde die initiale i.v.-BreitspektrumantibiotikaTherapie mit Piperacillin und Tazobactam im Verlauf auf eine orale, resistenzgerechte Therapie mit Amoxicillin und Clavulansäure für insgesamt 4 Wochen angepasst.

Lappenplastik zur Defektdeckung und Spickung der Fraktur Nach 6 Tagen führten wir eine Wundrevision mit Débridement der Wunde sowie einen Wechsel der Septopal-Kette und der Kunsthaut durch. Nach weiteren 5 Tagen erfolgten die Entfernung der Polymethylmethacrylat(PMMA)-Kette sowie des Fixateur externe und