Therapie des Tumorschmerzes mit Opioiden

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REPORT


Onkologische Pharmazie   

A. Freidank Apotheke und Patienten-Beratungs-Zentrum, Klinikum Fulda gAG, Universitätsmedizin Marburg – Campus Fulda, Fulda, Deutschland

Therapie des Tumorschmerzes mit Opioiden Pflaster, Nasenspray und Co – korrekte Anwendungsweise Schmerz ist nach der Definition der International Association for the Study of Pain (IASP) „ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potentieller Gewebsschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen beschrieben wird“ [1]. McCaffery (1968) definiert: „Schmerz ist das, was immer ein Patient darunter versteht, und Schmerz ist vorhanden, wann immer ein Patient ihn wahrnimmt“ und stellt damit das Empfinden des Patienten in den Mittelpunkt.

Verfügbarkeit erhalten nicht »alle»Trotz Patienten eine individuelle optimale Schmerztherapie

Etwa 70–80 % aller Patienten mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung leiden während ihrer Erkrankung unter mittleren bis starken Schmerzen [1]. Trotz der Verfügbarkeit verschiedener Analgetika mit unterschiedlichen Angriffspunkten und verschiedenen Arzneiformen erhalten nicht alle Patienten eine individuelle optimale Schmerztherapie. Die Leitlinie der World Health Organization (WHO) zur Schmerztherapie bei Tumorpatienten wurde 2018 aktualisiert, dabei wurde das 1986 veröffentlichte WHO-Stufenschema (Abb. 1) relativiert und ist im Anhang zu finden. Die 4 Prinzipien der Schmerztherapie werden wie folgt definiert: • „By mouth“

• „By the clock“ • „For the individual“ • „With attention to detail“ „By mouth“ bedeutet, wann immer möglich, sollten Analgetika oral appliziert werden. „By the clock“ meint, die Gabe sollte regelmäßig, abhängig von der Halbwertszeit, so erfolgen, dass die letzte Gabe noch wirksam ist. „For the individual“ heißt, um eine individuelle Schmerztherapie umzusetzen, ist eine sorgfältige Dokumentation, die Differenzialdiagnose des Schmerzes und die Berücksichtigung der jeweiligen Wirkung und Nebenwirkung der Analgetika notwendig. „With attention to detail“ bedeutet: Die Gaben sollten an die Gewohnheiten des Patienten angepasst werden, eine Aufklärung des Patienten bzw. seiner Angehörigen bezüglich Dosis, Dosierungsintervall und Nebenwirkungen ist notwendig [2].

Abhängigkeit führt bei »akutem »Die physische Absetzen zu Entzugssymptomen Gerade für die letzten beiden Punkte spielt die ausgewählte Arzneiform eine entscheidende Rolle. Vor mehr als 2 Jahrzehnten stand Morphin als einziges Opiat und als Tablette zur Verfügung, eine Lösung konnte nur rezepturmäßig in der Apotheke hergestellt werden. Heute greifen wir auf eine Vielzahl von Arzneistoffen in diversen Arzneiformen zurück, die auch im niedergelassenen Bereich zur individuellen Schmerztherapie bei Tumorpatienten eingesetzt werden können (Tab. 1, Tab. 2).

Wirkweisen von Opioiden

best practice onkologie https://​doi.org/​10.1007/​s11654-​020-​00239-y © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

best practice onkologie 

Zur Schmerztherapie werden Opiate und Opioide eingesetzt. Opiate sind natürliche In