Sinnverlust in agilen Transformationen: Ist der Weg das Ziel?

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REPORT


HAUPTBEITRÄGE - THEMENTEIL

Sinnverlust in agilen Transformationen: Ist der Weg das Ziel? Joris Wachter1 Angenommen: 5. Oktober 2020 © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Zusammenfassung Dieser Betrag der Zeitschrift Gruppe. Interaktion. Organisation. (GIO) analysiert Szenarien des Sinnverlusts in agilen Veränderungsvorhaben und diskutiert prinzipienbasiertes Vorgehen als Alternative für kontinuierliche Weiterentwicklung in Organisationen. Agilität als Paradigma ist inzwischen in vielen Organisationen bekannt. In der informationstechnologischen Produktentwicklung sind agile Arbeitsformen heute Standard und in Großunternehmen laufen im letzten Jahrzehnt vermehrt Transformationen hin zu erhöhter Reaktionsfähigkeit und Nähe zum Markt. Allerdings ist auch ein Trend weg von agilen Ansätzen beobachtbar. Nicht selten wird Agilität gepredigt und es bleibt alles beim alten – bestehende Interaktionsmuster und Grundannahmen werden mit neuen Bezeichnungen versehen und sowohl die ersehnte Sinnstiftung als auch die erwartete Performance bleibt aus. In diesem Beitrag werden die Grundmotivationen für agile Veränderungsvorhaben anhand einiger am Markt befindlicher Ansätze analysiert und die Sinnbildungskette in diesen Szenarien diskutiert. Anhand einiger Szenarien von Sinnverlust in Transformationsvorhaben wird deutlich, dass es nicht um die Kategorien „agil oder nicht agil“ geht, sondern eine differenzierte Selbstthematisierung von Organisationen benötigt wird, um die dahinter liegenden Ziele zu erreichen. Die Sinndimension ist dabei im Rahmen dieser Selbstthematisierung von Bedeutung, um sich als Organisation nachhaltig und kontinuierlich zu verändern und gleichzeitig eigene Prinzipien der Zusammenarbeit zu entwickeln, indem partizipative Reflexion gefördert wird.

Schlüsselwörter Agilität · Agile Transformation · Selbstorganisation · Komplexität · Sinnverlust · Sensemaking

Loss of meaning in agile transformations: The path as destination Abstract This article in the journal Gruppe. Interaktion. Organisation. (GIO) analyses scenarios of loss of meaning in agile transformations and discusses an approach that is based on principles as an alternative for continuous change in organisations. The agile paradigm has become widely known over the past decades. Agile approaches to product development are now mainstream in information technology, and large companies have been increasingly transforming themselves towards higher responsiveness and proximity to the market. However, a trend away from agile approaches can also be observed. Agile is preached and little changes—existing interaction patterns and basic assumptions are given new names but neither the desired meaning nor the expected increase of performance are happening. In this article, the basic motivations for agile change initiatives are analyzed and the processes of meaning formation in these scenarios is discussed. Examples of loss of meaning in transformation projects show that it is not about the categories “agile or non-agile”, but that a