Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur Die gesellschaftlichen

Soziale, wirtschaftliche und politische Probleme spitzen sich gegenwärtig zu. Die Akteure sehen sich zunehmend zu Eigenverantwortung und Flexibilität im Erwerbs- und Bildungsbereich gefordert. Betroffen sind längst nicht mehr nur die unterprivilegierten s

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REPORT


Sozialstrukturanalyse Herausgegeben von Peter A. Berger

Helmut Bremer Andrea Lange-Vester (Hrsg.)

Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur Die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Strategien der sozialen Gruppen

III

VSVERLAG FUR SOZIALWISSENSCHAFTEN

Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothel< verzeichnet diese Publil20%)

teilmodemisiert (38%->45%)

traditionell (46% -> 35%)

Oberklassen-Habitus (22% -> 19%)

ALT Alternatives Milieu (4%->2%)

TEC Technokratischliberales Milieu (9%->9%)

KON Konservativgehobenes Milieu (9%->8%)

Mittelklassen-Habitus (58% -> 59%)

HED Hedonistisches Milieu (10%->13%)

AUF Aufstiegsorientiertes Milieu (20%->24%)

KLB Kleinbiirgerliches Milieu (28% -> 22%)

Arbeiter-Habitus (18%->22%)

NAT Neues Arbeitnehmermilieu (0% - » 5%)

TLO Traditionsloses Arbeitermilieu (9%->2%)

TRA Traditionelles Arbeitermilieu (9% -> 5%)

aus: Vester (1993)'^ Anordnung der SINUS-Lebensstil-Milieus fur Westdeutschland nach Bourdieus Konzept des sozialen Raums und des Habitus der Klassenfraktionen. Die Prozentzahlen markieren die Veranderung von 1982-1992

Die nach Meinung der Gruppe zentrale Charakterisierung unserer Gesellschaft ist in die Formel „pluralisierte Klassengesellschaft" gefasst worden. Zwar kann von einer direkten Ableitung oder Erklarung gesellschaftlich-politischer Milieus Oder gar gesellschaftlich-politischen Handelns aus der okonomisch-sozialen Lage nicht gesprochen werden (wie wir gesehen haben, war dieses Modell schon zu Marxens Lebzeiten fi*agwtirdig). Jedoch ist die Ungleichheitsstruktur der Gesellschaft unverkennbar; sie hangt mit Beruf und beruflicher Stellung, mit - in Bourdieuschen Kategorien - „okonomischem", „kulturellem" und „sozia16 Vgl. Vesteru.a. (2001: 48 ff.).

Klasse und Milieu

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lem" Kapital zusammen (allerdings auch mit sog. „askriptiven" Merkmalen wie Geschlecht, Alter bzw. Jugend, Ethnie usf). Die lebensweltlichen Milieu-Typen lassen sich relativ eindeutig in die vertikale Gliederung der Gesellschaft: Oberschicht, Mittelschicht, Unterschicht (Arbeiterschicht) einordnen. Vor allem bei der Pragung der Kindergeneration im Prozess der Sozialisation erweist sich der soziale Status der Eltem als iiberaus wichtig. Jedoch durchkreuzen andere Dimensionen die Ungleichheitsstruktur. Bei den Politikstilen kristallisieren sich vier, etwa gleichgroBe Lager heraus: Das der Reformorientierung, das der Ambivalenz, das der Status-Quo-Orientierung und das des Ressentiments.''' Schwerpunkte der sog. „Politikverdrossenheit" finden sich sowohl unter enttauschten Reformorientierten, als auch bei Ambivalenten, im erheblichem Umfang natUrlich im Lager des Ressentiments. Eine andere Dimension - am Lebensstil ebenso wie am Gesellschaftsstil abzulesen -- driickt eine Skala von offenen modemisierten bis hin zu traditionalen, z.T. eng begrenzten Lebensformen aus. Eine weitere Dimension - in der Gruppe noch nicht bis zu Ende diskutiert - macht m,E. die Festigkeit der sozialen Identitat bzw. den Grad der sozialen Integration sicht