Stammzellen der Eltern am besten?

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REPORT


Akute lymphatische Leukämie mit Prätransplantations-MRD

Stammzellen der Eltern am besten? märes Studienziel war das leukämiefreie Überleben nach drei Jahren. Die kumulative 3-Jahres-Inzidenz ­einer nach der Transplantation weiterhin bestehenden MRD betrug bei den

© Pablo_K / Getty Images / iStock

Die haploidentische Stammzelltransplantation (HIDT) ist mittlerweile eine ernstzunehmende Alternative zur Transplan­ tion von Zellen HLA-identischer Spendergeschwister (MSDT). Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie (ALL), die nach der Chemotherapie noch eine minimale Resterkrankung (MRD) aufwiesen, profitierten in einer Studie von einer HIDT ­sogar mehr als von einer MSDT. Die HIDT könnte damit zu einer Option der ersten Wahl bei diesen Patienten werden. Das lässt sich aus der Subanalyse von 208 Patienten einer prospektiven, randomisierten Phase-III-Studie aus China mit insgesamt 725 Patienten schlussfolgern. Je nach Spender-Verfügbarkeit unterzogen sich die Patienten entweder einer HIDT ­(n = 169) oder einer MSDT (n = 39). Pri-

Die haploidentische Stammzelltransplantation ist bei ALL auf dem Vormarsch.

Akute Lymphoblastenleukämie im Kindesalter

Biomarker für Therapieresistenz Durch die Anwendung von Next Generation Sequencing (NGS) hat die Zahl ­bekannter genetischer Modifikationen bei der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) extrem zugenommen. Einige chromosomale Translokationen wurden bereits als positive prognostische Biomarker wie t(1;19)(q23;p13), t(12;21) (p13;q22), t(7;10)(q35;q24) und t(10;14) (q24;q11.2) eingeführt und sind nun ein fester Bestandteil der Diagnostik. Diese Translokationen sind mit einem günstigen klinischen Verlauf verbunden. Einige andere wurden als negative Biomarker beschrieben, die ein schlechtes Therapieansprechen voraussagen können, z. B. t(17;19)(q22;p13), t(9;22)(q34;q11), t(8;14) (q24;q32) und t(7;19)(q35; p13). Einige Therapieresistenz-Biomarker werden darüber hinaus aktuell für ziel­ gerichtete Therapien genutzt. Ein Beispiel ist das BCR-ABL-1-Gen-Rearrangement, das als Target für den Tyrosinkinaseinhibitor Imatinib dient. Das Philadelphia-Chromosom ist zwar kennzeichnend für die chronische myeloische Leukämie (CML), findet sich z. B. aber auch bei 2–10 % der Kinder mit ALL. Bei der ALL im Kindesal-

ter können Biomarker als Ziel von Immuntherapien dienen, z. B. im Rahmen von CAR-T-Zell-Therapien. CAR-T-Zellen greifen bestimmte Ober­flächenantigene auf malignen Zellen an und haben auch bei ­hämatologischen ­Malignomen eine gute Wirksamkeit g­ezeigt. Ein Beispiel ist Tisagen­lecleucel (CTL019), ein CD19-CAR-

­ IDT-Patienten 26 % und bei den MSDTH Patienten 44 % (p = 0,043). Die kumulative 3-Jahres-Inzidenz von Rezidiven war in der MSDT-Gruppe höher als in der ­HIDT-Gruppe (47 vs. 23 %, p = 0,006) und die Wahrscheinlichkeit für Leukämiefreiheit innerhalb von drei Jahren niedriger (43 vs. 65 %, p = 0,023). Die ­Raten für das Gesamtüberleben lagen bei 45 vs. 68 % (p = 0,039). Unterschiede bei der nicht rezidivbedingten Mortalität zeigten sich nicht. In Multivarianzanalysen wa