Neues Kardiomyopathie-Medikament: Welche Dosis wirkt am besten?

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REPORT


Herzinsuffizienz) dem der VICTORIAHauptstudie: Auch in der Substudie war die Ereignisrate im Vericiguat-Arm niedriger als im Placebo-Arm (15,4 vs. 22,3 %), auch wenn sich der Unterschied diesmal – vermutlich wegen der geringen Patientenzahl – als nicht signifikant erwies. Da alle Teilnehmer der Substudie wegen der zweiten Echo-Untersuchung nach acht Monaten selbstverständlich noch am Leben sein mussten, handelte es sich bei den in dieser Zeit dokumentierten primären Endpunkt-Ereignissen ausschließlich um Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz.

Warum war kein Unterschied nachzuweisen? Woran lag es, dass für Vericiguat kein über Placebo hinausgehender signifikanter Effekt auf die kardiale Pumpfunktion und auf strukturelle Herzveränderungen nachgewiesen werden konnte? Pieske erinnerte daran, dass an randomisierten kontrollierten Studien

HFA Discoveries 2020

teilnehmende Patienten – auch die in der Placebo-Gruppe – für gewöhnlich eine ausgezeichnete Standardbehandlung und Betreuung erhalten. Dies könnte im Fall der VICTORIA-Echo-Studie auch bei den Patienten im Placebo-Arm die „kardiale Erholung“ beschleunigt und so den Unterschied zwischen beiden Behandlungen minimiert haben. Auch habe es in der relativ kleinen Echo-Substudie, so Pieske, ungleiche Verteilungen bei einigen Baseline-Variablen gegeben. So sei etwa der LVESVI in der Vericiguat-Gruppe zu Beginn im Schnitt niedriger gewesen als in der Placebo-Gruppe (60,7 vs. 68,2 ml/m2). Diese Ausgangsbedingung könnte es erschwert haben, eine substanzielle LVESVI-Abnahme unter Vericiguat zu dokumentieren.

Was die Hauptstudie ergeben hat Für die VICTORIA-Studie waren gezielt 5.050 Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse II–IV)

Neues Kardiomyopathie-Medikament: Welche Dosis wirkt am besten? Ein neues Medikament kann die Überlebenschancen von Patienten mit einer ATTR-Kardiomyopathie deutlich verbessern. Jetzt ist klar, welche Dosis für die Behandlung am geeignetsten ist.

T

afamides heißt der Hoffnungsträger für Patienten mit ATTR-Kardiomyopathie. In einer 2018 beim ESC-Kongress publizierten Phase-III-Studie hat das neue Medikament seine Wirksamkeit bei dieser speziellen Kardiomyopathie bereits bewiesen. Nun sollte ein erweitertes Follow-up der Studie klären, welche Dosis sich für die Behandlung am besten eignet.

ATTR-Kardiomyopathie ist gar nicht so selten In Abhängigkeit des Alters und der Herkunft weisen bis zu 20 % der Patienten mit einem hypertrophen Herz eine genetische ATTR-Kardiomyopathie auf, verdeutlichte der Studienautor Prof. Thibaud Damy die Häufigkeit der Erkrankung beim ESC-Programm „HFA Dis-

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coveries“. Wenn die Erkrankung diagnostiziert wird, sind den Ärzten bisher allerdings extrem die Hände gebunden: Eine von den Leitlinien empfohlene Therapie gibt es nämlich nicht. Mit Tafamidis könnte sich das ändern. Das Medikament stabilisiert das Trans­ thyretin-Protein (TTR), das bei Patienten mit ATTR-Kardiomyopathie vermehrt in Form von Amyloid-Fibrillen im Herzen abgelagert wird, entweder als Konsequenz einer Mutation im TTR (gene