Update Biometrie und Kunstlinsenberechnung

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REPORT


Spektrum Augenheilkd. https://doi.org/10.1007/s00717-020-00460-8

Update Biometrie und Kunstlinsenberechnung Nino Hirnschall · Oliver Findl

Eingegangen: 1. April 2020 / Angenommen: 7. Juli 2020 © Springer-Verlag GmbH Austria, ein Teil von Springer Nature 2020

Zusammenfassung Die Auswahl der richtigen Kunstlinsenstärke hat einen wesentlichen Einfluss auf die PatientInnenzufriedenheit. Bei weitem die größte Fehlerquelle ist die Vorhersage der postoperativen Kunstlinsenposition. Im folgenden Text sollen Möglichkeiten einer besseren Vorhersage und neue Kunstlinsenformeln diskutiert werden. Auch andere Fehlerquellen wie die Augenlängenmessung und die Hornhautmessung bei Spezialfällen werden beschrieben. Schlüsselwörter Biometrie · Partielle Kohärenzinterferometrie · Optische Kohärenztomographie · Torische Kunstlinse · IOL Berechnung

Update on biometry and intraocular lens power calculation Summary The correct choice of intraocular lens (IOL) power is crucial for patient satisfaction. The most relevant source of error is the prediction of the postoperative IOL position. The following text tries to explain concepts of IOL position prediction and presents recently introduced IOL power calculation formulae. Furthermore, other sources of error such as axial eye length measurements and corneal measurements in special cases are discussed.

PD Dr. N. Hirnschall, PhD FEBO · Prim. Univ. Prof. Dr. O. Findl, MBA FEBO () Hanusch Krankenhaus, VIROS – Vienna Institute for Research in Ocular Surgery, ein Karl Landsteiner Institut, Heinrich-Collin Straße 30, 1140 Wien, Österreich [email protected] PD Dr. N. Hirnschall, PhD FEBO [email protected]

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Keywords Biometry · Partial coherence interferometry · Optical coherence tomography · Toric intraocular lens · IOL power calculation

Biometrie und Kunstlinsenberechnung gehören für viele AugenärztInnen vermutlich nicht zu den spannendsten Themen der Augenheilkunde. Und dennoch ist dieses Thema wichtig, und die Zufriedenheit der PatientInnen nach unkomplizierter Kataraktoperation ist vorwiegend von der postoperativen Refraktion abhängig. In den letzten Jahrzehnten haben viele Entwicklungen stattgefunden, die optische Biometrie wurde eingeführt [1], und die Kunstlinsenformeln wurden immer weiter verbessert [2]. Der rezenteste Jahresreport aus der Eurequo-Datenbank (2018) inkludiert über 2,8 Mio. Kataraktoperationen und zeigt einen mittleren absoluten Vorhersagefehler der postoperativen Refraktion von 0,40 dpt (Standardabweichung 0,46 dpt). Des Weiteren sind 74 % der Patienten innerhalb von 0,5 dpt der geplanten Zielrefraktion.1 Diese Daten werden auch aus anderer Quelle mit über 8000 inkludierten Augen bestätigt [3]. Und diese Vorhersagbarkeit ist relevant schlechter, wenn wir die Kunstlinsenstärke für kurze und lange Augen berechnen und auch bei PatientInnen nach refraktivem Lasereingriff. Dazu kommt zusätzlich, dass die Schere zwischen der Erwartungshaltung der PatientInnen und der Realität der Möglichkeiten leider manchmal größer ist als erwartet. Die relevante Frage ist daher: Welche U