Urologie mit Zukunft und Familie!

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REPORT


Redaktion U. Necknig, Garmisch-Partenkirchen M.S. Michel, Mannheim

Urologie mit Zukunft und Familie! Ulrike Hendrika Necknig1 · Hannah Arnold2 · Nicola von Ostau3 · Astrid Bühren4 1

Abteilung für Urologie und Kinderurologie, Klinikum Garmisch-Partenkirchen, Garmisch-Partenkirchen, Deutschland 2 Uropraxis Ulm, Gesundheitszentrum Geschwister Scholl Haus, Ulm, Deutschland 3 Klinik und Poliklinik für Urologie, Kinderurologie und Uroonkologie, Universitätsmedizin Essen, Essen, Deutschland 4 Praxis für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Murnau, Deutschland

Die Urologie steht vor großen Herausforderungen. Bis 2030 wird der urologische Versorgungsbedarf um 20 % steigen [19]. 70 % der jetzt praktizierenden Urolog*innen werden in Rente sein [9]. Zur Bewältigung dieser Mammutaufgabe brauchen wir auch in Zukunft ausreichend Urolog*innen. Die Fachgesellschaft investiert bereits in Imagekampagnen und in Konzepte zur Nachwuchsförderung, um die Urologie den Studierenden und jungen Ärzt*innen nahe zu bringen und das Fach für Assistent*innen attraktiv zu gestalten. Doch was bedarf es dabei konkret, damit junge Mediziner*innen das Fach Urologie als ihr Zukunftsfach begreifen?

Humanmedizin beliebt bei Studierenden In Deutschland haben sich 2019/2020 4 Personen auf einen Medizinstudienplatz beworben [16]. Das Interesse, die Patientenversorgung aktiv mitgestalten zu wollen, ist seit Jahren bei jungen Menschen anhaltend hoch. Aktuell sind knapp 70 % der Medizinstudierenden weiblich [10]. Frauen sind damit selbstverständlich ein wesentlicher Baustein für die Aufrechterhaltung einer flächendeckenden und guten medizinischen Versorgung der Bevölkerung. In der Weiterbildung kommt es zu einem Rückgang des Frauenanteils, so dass deutlich weniger Frauen nach dem Studium und der Approbation tatsächlich in der unmittelbaren Krankenversorgung tätig werden. Somit nimmt der Anteil an praktizierenden Ärztinnen mit zunehmendem Erfahrungsgrad immer weiter ab [11]. Auch im Fach Urologie bestätigt sich dieser Trend: 55 % der urologischen Weiterbildungsassistent*innen sind weiblich, 37,6 % der urologischen Facharztanerkennungen gingen 2018 an Frauen, jedoch sind nur 18,2 % der berufstätigen Fachärzt*innen Frauen [18]. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Reimann et al. [15] konnten nachweisen, dass die Karrierebrüche bei Frauen mit der Gründung einer Familie korrelieren – bei Männern jedoch nicht. Aufgrund der gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen in Deutschland und dem Festhalten an traditionellen Familienmodellen ist es für viele Frauen immer noch schwer, ihr angestrebtes Berufsziel zu erreichen und (trotzdem) Kinder zu bekommen.

Vorgesetzte in die Pflicht nehmen Dettmer et al. [6] untersuchten bereits 2005 Karriereverläufe von Ärztinnen und konnten förderliche Faktoren für deren beruflichen Erfolg herausarbeiten. Dazu zählen: Unterstützung durch Partner und/oder Familie, ein gut ausgebautes berufliches Netzwerk, eine familienfreundliche Organisationskultur und v. a. die Unterstützung durch Vorgesetzte. Speziell in der Medizin und noch deutli