Verhinderung der vertikalen HIV1-Transmission
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 G. Hansen, Hannover
 
 B. Buchholz · S. Hien · U. Baumann · für die Pädiatrische Arbeitsgruppe AIDS (PAAD) HIV-Ambulanz, Universitätskinderklinik, Klinikum Mannheim
 
 Verhinderung der vertikalen HIV1-Transmission Ein Beispiel gelungener Präventivmedizin
 
 Kinder werden weltweit – auch in Deutschland – vorwiegend (>95%) durch vertikale Transmission/MutterKind-Übertragung mit HIV1 („human immunodeficiency virus 1“) infiziert [20]. Ohne jegliche Maßnahmen zur Vermeidung der Mutter-Kind-Transmission von HIV1 werden bis zu 40% der Kinder HIV1-positiver Mütter angesteckt. In den entwickelten Ländern konnte diese Rate seit 1994 auf 1% gesenkt werden [6, 11–13, 16, 19, 23]. In Deutschland entbinden pro Jahr etwa 250 HIV1-positive Schwangere – vorwiegend in spezialisierten Zentren.
 
 Maßnahmen zur Vermeidung der vertikalen HIV1-Transmission Neuesten Studienergebnissen zufolge werden 7% der Kinder intrauterin, 18% kurz vor oder während der Geburt und 15% durch Stillen infiziert ([10, 16], . Abb. 1). Seit der Veröffentlichung der bahnbrechenden Studie ACTG („AIDS Clinical Trial Group“) 076 [8] im Jahr 1994 konnte in entwickelten Ländern durch die spezielle Betreuung der HIV1-positiven Schwangeren und die leitliniengerechte Versorgung der HIV1-exponierten Neugeborenen (. Tab. 1) die HIV1-Ansteckungsrate der Neugeborenen auf 1% gesenkt werden [6, 11–13, 16, 19, 23].
 
 Maßnahmen nach der Geburt
 
 Anmerkungen zur HIV1-Transmissions prophylaxe bei sehr hohem HIV1-Transmissionsrisiko.  Viramune® passiert schnell zu einem hohen Anteil die Plazenta, sodass bei einer Gabe an die Schwangere mindestens 2 h vor der Geburt auch das Kind für 2 bis 4 Tage über ausreichende Wirkspiegel verfügt. Erhielt die Schwangere kein Viramune® vor der Geburt oder dieses erst kurz vor derselben (350/µl) Schwangeren
 
 Bei VL100.000  Antiretrovirale Dreifachtherapie ab 24+0 SSW HIV-Kopien/ml b Bei Therapiebedürftigkeit Sofortiger Beginn der antiretroviralen Dreifachtherapie c Bei Schwangerschaft unter laufender Evtl. Therapiemodifizierung einzelner Medikamente wegen Embryotoxizität antiretroviraler Therapie Evtl. resistenzbasierte Therapieumstellung bei Therapieversagen Antiretrovirale   a Bei VL kurz vor Geburt unter Nachweisgrenze Normale Einnahme der antiretroviralen Dreifachtherapie vor Geburt Therapie unter   b Bei nachweisbarer VL kurz vor Geburt Zusätzliche Therapie der Schwangeren mit Zidovudin i.v. ab 3 h vor und wähder Geburt rend Geburt Maßnahmen   a Primäre Sectio am wehenlosen Uterus in der 37. bis 38. SSW (frühestens 37+0 SSW) zur Geburt b Bei VL 2-mal vor Geburt unter der Nachweisgrenze und keinen geburtshilflichen Hindernissen auch vaginale Geburt möglich [3, 4, 11, 12, 23] Adäquate Kreißsaalversorgung des Neugeborenen Risikoadaptierte Prophylaxe des Neugeborenen mit antiretroviralen Substanzen Stillverzicht
 
 CD4 T-Helfer-Zellen, HIV „human immunodeficiency virus“, SSW Schwangerschaftswochen, VL HI-Viruslast
 
 mune® noch innerhalb von 48–72 h nach der Geburt zu einer deutlichen Reduktion der HIV1-Transmissionsrate, jedoch nicht zu einer so ger		
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