Verletzungen des Sternoklavikulargelenks

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REPORT


ME Zertifizierte Fortbildung Verletzungen des Sternoklavikulargelenks Rony-Orijit Dey Hazra · Anne-Rieke Reich · Marek Hanhoff · Mara Warnhoff · Helmut Lill · Gunnar Jensen Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, DIAKOVERE Friederikenstift Hannover, Hannover, Deutschland

Zusammenfassung

Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.

Verletzungen im Bereich des Sternoklavikulargelenks (SCG) sind mit 3 % aller Verletzungen am Schultergürtel selten und werden häufig übersehen. Das SCG ist von straffen ligamentären Strukturen umgeben, die zur Luxation eine erhebliche Energie mit entsprechendem Kraftvektor erfordern. Ursächlich sind v. a. Hochrasanztraumata. Meistens kommt es zur vorderen und seltener zur potenziell lebensbedrohlichen hinteren Luxation, die die sofortige Reposition erfordert. Als Goldstandard hat sich die 3D-Rekonstruktion in der CT mit kontrastmittelunterstützter Darstellung neurovaskulärer Strukturen etabliert. Bei geringgradigen Instabilitäten kann zunächst eine konservative Heilbehandlung erfolgen. Nach frustranem Repositionsversuch und im Fall von höhergradigen oder chronischen Instabilitäten sind verschiedene operative Techniken etabliert. Neben rein retentiven Augmentationen mit Fadenmaterialien wird in akuten Fällen bei chronischer Instabilität die biologische Sehnenaugmentation bevorzugt. Bei posttraumatischer Instabilitätsarthrose kann eine SCG-Resektion mit oder ohne additive biologische Augmentation durchgeführt werden. In verschiedenen Studiengruppen zeigt sich ein gutes bis sehr gutes mittelfristiges Outcome. Schlüsselwörter Sternoklavikulargelenksverletzung · Epiphysenverletzung · Sternoklavikulargelenksinstabilität · Sternoklavikulargelenksresektion · Sternoklavikulargelenksrekonstruktion

Lernziele Nach Lektüre dieses Beitrages ... – verstehen Sie die chirurgisch relevante Anatomie des Sternoklavikulargelenks (SCG). – erkennen Sie die Verletzungsätiologie und Verletzungsmuster bei akuten und chronischen Luxationen des SCG. – kennen Sie einen suffizienten Therapiealgorithmus für die SCG-Luxation. – sind Sie in der Lage, die Grundzüge der operativ-chirurgischen Therapie bei SCGLuxationen darzustellen.

Der Unfallchirurg

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CME Chirurgisch relevante Anatomie Das SCG verbindet als funktionelles Kugelgelenk (Diarthrose) den Schultergürtel mit dem Körperstamm und zeichnet sich durch einen straffen Kapsel-/Bandapparat aus. Es finden sich ([1, 2]; Abb. 1): – Ligg. sternoclavicularia anterius et posterius, – Lig. interclaviculare, – Lig. costoclaviculare. Das Lig. interclaviculare hat Ansätze sowohl anterior als auch posterior und stellt somit den stärksten Stabilisator für Rotationsbewegungen dar. Das mediale Ende der Klavikula ist sattelförmig; hier weist nur der anteroinferiore Pol einen Knorpelüberzug auf und arti