Verzinken. Theorie
Der eigentliche Feuerverzinkvorgang kann durch das folgende Bild mit bekannten Vorstellungen verknüpft werden. Er kommt beiläufig dem kurzen Eintauchen eines Steinsalzkristalles in Wasser gleich. Solange dieser der Flüssigkeit ausgesetzt ist, wird von ihm
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Feuerverzinken Von
Heinz Bablik
Dr. techn. habil., Dipl. Ing. Dozent an der Technischen Hochschule Wien
Mit 232 Abbildungen im Text
Springer-Verlag Wien GmbH 1941
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten
ISBN 978-3-7091-4659-0 DOI 10.1007/978-3-7091-4810-5
ISBN 978-3-7091-4810-5 (eBook)
Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1941
Vorwort. Ein Vorwort will das in einem Buch von der Regel oder der Erwartung des Lesers Abweichende erklaren. Dem Grundsatz: ,,Alles verstehen, hei6t alles verzeihen" huldigend, will sich der Autor damit ein gutes Nachwort fiir seine Arbeit sichern. Zurn erstenmal erschien von mir ein kleines Buch fiber Verzinken in Wien im Jahre 1923 (Das Verzinken von Eisen, Wien, Hartleben, 1923). Ihm folgten eine weitere gr6Bere Ausgabe (Grundlagen des Verzinkens, Berlin, Julius Springer, 1930), zwei englische Ausgaben (Galvanizing, London-New York, E. & F. N. Spon Ltd., 1926 und 1935) und eine franzosische (La galvanisation du fer, Paris, Dunod, 1927). Diesen Ausgaben schlieBt sich nunmehr das vorliegende Buch fiber Feuerverzinken an, das nach Moglichkeit alle in der Zwischenzeit zugewachsenen Einsichten und Erfahrungen beriicksichtigt und verwertet. Allen meinen Buchern ist das gleiche Leitmotiv eigen: ,,Theorie ist der beste Fuhrer in der Praxis." Schon in der Friihzeit unserer Technik hat einer der genialsten Techniker, LEONARDO DA VINCI, diesen Satz in der Form: ,,La teoria e il capitano e la pratica sono i soldati" ausgesprochen. Seitdem ist diese enge Verbundenheit von Theorie und Praxis immer mehr ein Zeichen abendlandischer Geisteshaltung geworden. Die heutige Technik ist ein Kind der modernen Naturwissenschaft. Sie baut sich auf deren Erkenntnissen auf. So sind die handwerklichen, empirisch-traditionellen Arbeitsweisen durch industrielle, wissenschaftlich-rationale Arbeitsmethoden verdrangt worden. Das Feuerverzinken wandelte bis vor etwa zwei Jahrzehnten noch in den Bahnen aberglaubigster Empirie. Dieses Buch als Zusammenfassung unserer seit damals erarbeiteten Erkenntnisse kann als Beweis gelten, daB nunmehr auch das Feuerverzinken immer mehr wissenschaftlicher Betriebsfiihrung unterstellt wird. Dieses Buch ist vor allem fiir die Praxis geschrieben. Es mochte daher eher den Charakter eines Hand- oder Lehrbuches, als den eines Forschungsberichtes haben. Unter der iiberwertigen Idee ,,Verzinken" versucht es alle unsere heutigen Einsichten zu ordnen und nutzbar zu machen. Soweit als nur moglich, ist das aneinanderreihende Abschreiben
IV
Vorwort.
von Publikationen unterblieben. Es sollte vielmehr nur der letzte Stand unseres diesbeziiglichen Wissens, wie es sich auf Grund des bis heute Veroffentlichten ergibt, dargestellt werden. Wenn dabei mitunter der eine oder andere lrrtum unterlaufen sein sollte, so mag man es verzeihen. Jedenfalls moge der Leser aber glauben, daB ich nicht ohne Nutzen gelesen habe, was WIELAND von den Zustanden zu SCHESCHIAN erzahlt, wo es sich zutrug, daB ein Gelehrter ,,Mut bekam, Dasjenige, was er Anfangs in e