Werte und ihre Bedeutung in den zentralen Lebensbereichen moderner Gesellschaften
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erte und ihre Bedeutung in den zentralen Lebensbereichen moderner Gesellschaften Hermann T. Krobath (Hrsg.) (2011): Werte in der Begegnung. Wertgrundlagen und Wertperspektiven ausgewählter Lebensbereiche. Würzburg: Könighausen & Neumann. 633 Seiten, € 84,– Max Haller
I ‚Werte‘ sind seit jeher ein wichtiges Thema der wissenschaftlichen Disziplin Soziologie, und nicht nur dieser. Für ihren bedeutendsten Klassiker, Max Weber, besteht die zentrale Aufgabe der Soziologie als Kulturwissenschaft darin, „die Lebenserscheinungen in ihrer Kulturbedeutung zu erkennen“, dies setzt aber „die Beziehung der Kulturerscheinungen auf Wertideen voraus“ (Weber 1973, S. 217). Trotz der vielfachen Verwendung des Wertbegriffs in unterschiedlichsten Zusammenhängen – so hört man immer wieder von Wertewandel, Werteverfall, Widerstreit zwischen Werten, Kampf der Kulturen usw. – wird der Begriff oft nicht klar definiert und vielfach sehr unterschiedlich verwendet. Die folgenden Fragen scheinen mir in diesem Zusammenhang besonders klärungsbedürftig: 1) Was ist ein Wert wirklich, wie viele und welche Grundwerte gibt es? 2) Gibt es universelle Werte, oder muss man die These der gesellschaftlich-kulturellen Relativität von Werten akzeptieren? 3) Was ist der sog. Wertewandel? Gibt es einen Werteverfall? 4) Welches Verhältnis besteht zwischen verschiedenen Werten? Was ist zu tun, wenn sich Entscheidungskonflikte in Situationen ergeben, in welchen aus unterschiedlichen Werten unterschiedliche Handlungsprinzipien folgen? Fragen dieser Art werden in einer umfangreichen Neuerscheinung zum Thema diskutiert. Bevor ich systemisch auf die angeführten Fragen eingehe, soll dieses Buch vorgestellt und kurz auf einige besonders bemerkenswerte Beiträge eingegangen werden.
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 O. Univ. Prof. Dr. M. Haller () Institut für Soziologie, Universität Graz, Universitätsstraße 15, 8010 Graz, Österreich E-Mail: [email protected]
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II Im Verlag Königshausen & Neumann in Würzburg erschien im vergangenen Jahr ein gewichtiges, 633 Seiten starkes Werk mit dem Titel‚ „Werte in der Begegnung. Wertgrundlagen und Wertperspektiven ausgewählter Lebensbereiche“. Herausgeber ist Hermann T. Krobath, geboren 1941 in Wien, laut Eigenangaben tätig seit 1980 als freier Sozialwissenschaftler und Philosoph, 2008 Gründer und seither Leiter des Instituts für Philosophische Grundfragen in Wien. Das Ziel dieses Bandes ist es, wie der Herausgeber im Vorwort (S. 9) schreibt, seinem im gleichen Verlag 2009 erschienenen Werk ‚Werte. Ein Streifzug durch Philosophie und Wissenschaft‘ einen Überblick darüber folgen zu lassen, „in welchen öffentlichen kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Lebenszusammenhängen Werte, Werthaltungen und Wertorientierungen erscheinen, wo und wie sie die verschiedenen Lebensbereiche prägen, wo man Werten also‚begegnen‘ kann.“ Im Speziellen nennt der Herausgeber zwei Gründe für sein Vorhaben, denen man zweifellos zustimmen kann: 1) Obwohl die Befassung mit Werten Konjunkturen zu unterliegen scheint, bleiben W
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