Und wo bleiben die Werte?
Die Motive menschlichen Verhaltens kommen aus drei Schichten der Psyche. Die älteste Ebene besteht aus Grundbedürfnissen, -emotionen und biopsychischen Mechanismen, die sich in der Evolution durchgesetzt haben. Eine zweite Ebene entstammt der Lebensgeschi
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Wie kommt die Moral in den Kopf?
Von der Werteerziehung zur Persönlichkeitsförderung
Wie kommt die Moral in den Kopf?
Klaus Wahl
Wie kommt die Moral in den Kopf? Von der Werteerziehung zur Persönlichkeitsförderung
Klaus Wahl München, Deutschland
ISBN 978-3-642-55406-3 DOI 10.1007/978-3-642-55407-0
ISBN 978-3-642-55407-0 (eBook)
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Spektrum © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Redaktion: Regine Zimmerschied Abbildungen: 1.1, 1.2, 8.1, 9.1-9.3 von Darja Süßbier, Abb. 3.1 vom Autor Einbandabbildung: © iStock/thorbjorn66 Einbandentwurf : deblik, Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Springer Spektrum ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-spektrum.de
Vorwort
Die tägliche Medienflut führt uns die Welt im Dreischritt vor: Katastrophe – Schuldige – Rettung. So begegnet uns in Zeitungen und Talkshows, oft auch in Reden von Politikern, Pfarrern und Pädagogen folgende These: Alle reden von Krisen – Krisen der Familie, der Jugend, der Bildung, der Privatheit, der politischen Moral, Europas, des Kapitalismus, des Finanzsystems usw. Zu den üblichen Verdächtigen, denen dafür die Schuld gegeben wird, zählt der Verfall religiöser, moralischer und politischer Werte – aus konservativer Sicht etwa von Glauben, Familie, Leistungsprinzip oder Höflichkeit, aus progressiver Sicht etwa von Freiheit, Gerechtigkeit oder Solidarität. Als Heilmittel gegen Krisen und Werteverfall wird nach Werteerziehung gerufen. Diese populäre These weckte jedenfalls meine wissenschaftliche Skepsis. Der Reihe nach: Der erste Punkt erklärt sich rasch: Politiker reden von Krisen und Katastrophen, um sich als deren Bewältiger zu empfehlen; für Journalisten verkaufen sich Krisen gut: Bad news is good news. Der zweite Punkt entspringt einer verbreiteten Neigung: Anonyme Großphänomene (Globalisierung, Finanzmärkte usw.), aber auch vielschichtige Probleme wie Jugendgewalt werden moralisiert und personalisiert, nämlich auf verschwundene Werte und davon betroffene Einzelpersonen (Banker, Gangster) zurückgeführt. Der dritte Punkt, die Empfehlung zur Werteerziehung, beruht auf dem verbreiteten Mensc
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