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REPORT


COVID-19 häufiger mit schwerem Verlauf Krebspatienten, die wegen COVID-19 stationär behandelt werden, haben eine schlechte Prognose, wie eine retrospektive Kohortenstudie aus China zeigte. Ausgewertet wurden die Daten von 28 Pa­ ­ tienten mit soliden Tumoren und ­be­stätigter COVID-19-Erkrankung. Die Mehrzahl der an drei Krankenhäusern der Huazhong-Universität in Wuhan behandelten Patienten war männlich ­ (60,7 %), das mediane Alter betrug 65,0 Jahre. Am häufigsten litten die Patienten an einem Lungenkarzinom (n = 7), ­gefolgt von Karzinomen der Speiseröhre (n = 4) und der Brust (n = 3). 11 Patienten (39,2 %) hatten eine oder mehrere chronische Komorbiditäten, am häufigsten ­Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen. 20 Krebspatienten (71,4 %) hatten sich außerhalb, 8 (28,6%) im Krankenhaus mit dem SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2) infiziert.

kurz notiert COVID-19 und verzögerte Krebs­ diagnostik: Neues aus England Basierend auf einer Modellierungsstudie rechnen britische Forscher damit, dass die ­COVID-19 ­Pandemie mittel- (1 Jahr) und langfristig (5 Jahre) zu einer großen Anzahl an z­ usätzlichen Krebs­ todesfällen führen wird – zumindest für die ­Karzinome von Mamma, Kolorektum, Lunge und Ösophagus, für die das Team um Camille ­Maringe, London, seine Schätzungen vorgenommen hat. Verglichen mit dem Zeitraum vor der Pandemie, könnten unter 15- bis 84-Jährigen je nach Szena‑ rio binnen fünf Jahren nach Diagnose rund 3.300–3.600 Krebstote mehr zu beklagen sein, befürchten Maringe und Kollegen [Maringe C et al. Lancet Oncol. 2020;21(8):1023-34]. Die Forscher nutzten Daten aus 2010–2015 zu Krebspatienten und deren Prognose und Zugän‑ gen (Routine/2-Wochen-Verfahren/Notfall) in das britische Gesundheitssystem; anschließend ­simulierten sie in drei Szenarien, was passiert wäre, wenn sich die ­Diagnostik dieser Patienten um ­Monate verzögert hätte – so, wie es eben unter der Pandemie vielfach der Fall ist, weil B­ etroffene aus Angst vor A ­ nsteckung Arztbesuche vermei‑ den oder das d ­ iagnostische ­Angebot nicht voll verfügbar ist. Um den düstersten Aussichten entgegen­zuwirken, empfiehlt das Team u. a., an die Ö ­ ffentlichkeit zu appelieren, einschlägige Symptome abklären zu lassen. Moritz Borchers

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InFo Hämatologie + Onkologie  2020; 23 (9)

Klinisch zeigten die an COVID-19 e­ rkrankten Krebspatienten besonders häufig die Symptome Fieber (82,1 %), trockener Husten (81 %) und Dyspnoe (50 %). Außerdem hatten sie häufig eine Lymphope­nie (82,1 %), hohe Spiegel des hochsensitiven C-reaktiven Proteins (82,1 %), Anämie (75,0 %) und Hypoproteinämie (89,3 %). In der Computertomografie des Thorax fanden sich bei drei Viertel der Patienten ein Milchglas­befund und bei knapp der Hälfte der Patienten fleckenhafte Verdichtungen der Lunge. 15 Patienten (53,6 %) hatten ­einen schweren Verlauf von COVID-19, definiert als Aufnahme auf die Intensiv­sta­ tion (n = 6), Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung (n = 10) oder Tod (n = 8). Die Mortalitätsrate betrug 28,6 %. Nach einer multivariaten Analyse war eine Antitumortherapie